Lackierung
Die Lackierung und das Finish
Alfred Pfeiffer, Hans Hofmann
März 2004
Arbeitszeit ca. 15 Stunden
Nachdem das Boot fertig zusammengebaut war, musste der Druckkörper noch verkittet und verschliffen werden. Um die Trennfugen zu verschließen, verwendete ich „Topspachtel-Kitt“ wie er in der Autoindustrie verwendet wird. Dieser Kitt hat den Vorteil, dass er ein wenig elastisch ist und auch für Kunststoffe geeignet ist. Ich trug den Kitt auf das Boot auf und wartete ein paar Minuten bevor ich mit den Schleifarbeiten beginnen konnte. Der Grobschliff erfolgte mit Schleifpapier mit 40-er Körnung. Dieser Arbeitsvorgang dauerte ca. drei Stunden. Danach trug ich auf den entsprechenden Stellen nochmals Kitt auf und begann mit dem Feinschliff (100-er Schleifpapier). Nach ca. einer halben Stunde war das Boot fertig geschliffen und man konnte keine Stoßstellen oder Trennstellen mehr erkennen.
Als Lackiervorlage dienten mir diverse alte Fotos aus Büchern und Zeitschriften. Zuerst musste ich die Wasserlinie anzeichnen und mit Klebeband aus der Autoindustrie abdecken.
Zuerst lackierte ich das Unterwasserschiff im Farbton RAL7012 matt. Damit nicht versehentlich Farbe auf die senkrechten Flächen des Bootes gelangen konnte, deckte ich diese Stellen ebenfalls mit Zeitungspapier dementsprechend ab. Nachdem das geschehen war, wurde das Oberdeck mit samt dem Turm und das Unterwasserschiff mit der Air-Brush-Pistole lackiert. Das Lackieren dauerte eine halbe Stunde, danach wurden, nachdem der Lack leicht angezogen hatte, die Abdeckbänder entfernt und entsorgt.
Nachdem der Lack fertig ausgehärtet und getrocknet war, machte ich mich an den komplizierteren Teil der Lackierung. Die zuvor abgeklebten Seitenteile, die noch immer weiß waren, wurden unter Hilfenahme von Schablonen in einem helleren Farbton (RAL7000) ebenfalls mit der Air-Brush-Pistole lackiert. Mit diesem Arbeitsschritt war auch die Lackierung des Bootes abgeschlossen. Bei einem prüfenden Blick auf das Boot fiel mir auf, dass mit dem Lack irgendetwas nicht stimmte.
Offensichtlich dürfte ich einen etwas älteren Lack erwischt haben denn die Lackierung hatte einen seltsamen Farbkontrast! Doch nachdem der Lack vollständig ausgetrocknet war, stellte ich fest, dass diese Farbkontraste eine anfangs zwar unerwünschte, doch dann doch sehr tollen Effekt hatte. Die Oberfläche des Bootes sah richtiggehend nach Metall aus, ein Effekt, den man wenn man es wollte sicher nicht zustande brächte. Ein paar Tage später kam Hans zu mir nach Hause und wir brachten an dem fertigen Boot die Netzabweiser, Rettungsringe und andere Kleinteile am Boot an. Auch die letzten kleineren Lackierarbeiten, wie zum Beispiel die Positionslaternen, wurden noch an diesem Tag gemalt.
Nun ging es daran das Boot transportgerecht zu verpacken. Kurt stellte uns eine riesige Kiste aus Pappe zur Verfügung, die wie angegossen zu dem Boot passte. Nachdem ich das Boot nicht alleine einpacken konnte, kam wiederum Hans zu mir und wir gingen gemeinsam ans Werk. Damit dem Boot während des Transportes nichts passieren konnte, plünderten Hans und ich die Altpapiertonne. Wir stopften die verblieben Hohlräume der Kiste mit alten Zeitungen aus und verschlossen die Kiste mit dem Deckel und jeder Menge Klebeband. Das Boot war nun sicher für die lange Reise verpackt. Während der vielen Stunden in den Bastelkellern, freuten wir uns alle schon auf die Übergabe des Bootes an das „Traditionsarchiv U-Boote“ und an Herrn Bredow.