Das „Gummiboot“

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Informationen zu U 67 ( Typ IX C )

Kiellegung am 05.04.1940
Stapellauf am 30.10.1940
Indienststellung am 22.01.1941
Bauwerft Deschimag AG Weser Bremen


Das Boot gehörte der 2. U-Flottille (ab 01.1941 bis 08.1941) an (fb ab 09.1941) und wurde am 16.07.1943 auf dem Rückmarsch aus dem Sargasso-Meer durch Avanger-Flugzeuge des USA-Geleitträger Core versenkt – 48 Gefallene und 3 Überlebende. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf eine Anfrage und stammt von dem Besatzungsmitglied Martin Beisheim, der bis zu seiner Abkommandierung auf U 758 FkOGfr auf dem Boot war.

Siehe hierzu auch den weiterführenden Bericht über U 480und die Geheimnisse der „Tarnkappen“

 

Allgemeines zum Thema Alberich

Der Deckname „Alberich“ bezog sich auf die Beschichtung der Rümpfe von Ubooten gegen eine Asdic-Ortung. Die Beschichtung bestand aus zwei etwa 2mm starken Schichten eines Gummimaterials, die obere glatt, die andere unregelmäßig perforiert. In der perforierten Schicht sollte die eingestrahlte Schallenergie in Wärme umgewandelt werden. Damit ließen sich die Reflexionsraten im Frequenzbereich von 10-18 kHz, abhängig von der Tauchtiefe, auf etwa 17% senken.

Problematisch an Alberich war die unzureichende Festigkeit der Beklebung. Bei Versuchen im Mai/Juni 1941 lösten sich schon bei der Überführung des Bootes von Wilhelmshaven, wo die Beklebung stattfand, zur Ausrüstung nach Kiel durch den Wellenschlag bei Überwasserfahrt ca. 30 % der beklebten Fläche. Durch die damit entstehende Wirbelbildung und die losen Teile im Fahrtstrom wurden die Versuchesergebnisse negativ beeinflusst. Schlussendlich entfernte man die losen Teile vor der Fahrt nach Lorient und die verbliebenen Reste der Beschichtung bei der anschließenden Werftliegezeit.

Nach Verbesserung der Klebstoffe wurde ab Sommer 1943 das Schnorchelboot U 480 mit Alberich versehen, das nach seiner zweiten Unternehmung (3.August bis 4.Oktober 1944) im Flachwasser des englischen Kanals positive Erfahrungen vermeldete. Für folgende VIIC-Boote wird eine Alberich-Beschichtung benannt: U 485, U 486, U 1105, U 1106, U 1107, U 1304, U 1306 und U 1302 (wahrscheinlich).

Am 11. Juli 1944 beschloss man, monatlich auch zwei bis drei XXIII-er Boote mit Alberich zu versehen. Dafür musste aber eine witterungsunabhängige Bauhalle vorhanden sein. Deren Fehlen verzögerte die geplante Umsetzung bis Anfang 1945, so dass im Februar 1945 U 4704 und im März U 4708 als erste Alberich-Boote des Typs XXIII abgeliefert werden konnten. Weitere XXIII-er mit Alberich werden nicht erwähnt.

Quelle: Rössler: Geschichte des deutschen Ubootbaus, Band 1, Koblenz, 1986, S. 230 und 231.

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