Februar

Home / Februar

Kreidesee-U-Boot tauchte auch vor Helgoland

In unserem Strandgut 03-2012 hatten wir bereits über das kleine Forschungs- und Unterwasserexpeditions-U-Boot- „Eurosub“ berichtet, welches neben Spezialuntersuchungsaufträgen unter Wasser in Tiefen bis zu 250 m hauptsächlich in dem bis zu 60 m tiefen Kreidesee bei der Ortschaft Hemmoor auf halbem Wege zwischen Stade und Cuxhaven touristische Unterwasserausflüge anbietet.

In der Ausgabe vom Dezember 2013 des Inselmagazins „Der Helgoländer“ wird nun von Forschungstauchgängen vor der Insel Helgoland im Jahre 2013 berichtet. In der Operation „Big Fish“ wurde mit dem Spezial-U-Boot ein Team von Tauchern unterstützt, die vor Helgoland ein noch unbekanntes Wrack identifizieren und den Zustand des dort schon lange liegenden Wracks von SM UC 71 der Kaiserlichen Marine untersuchen wollten.

Das Taucherteam unter Leitung von Andreas Peters hat zu den beiden Tauchgängen zu UC 71 am 16.08.2013 auf seiner homepage (siehe unten stehenden link) einen interessanten Bericht veröffentlicht. UC 71 wurde 1916 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut und am 28.11.1916 in Dienst gestellt. Bis Kriegsende wurde es in 19 Unternehmungen eines der erfolgreichsten U-Boote der Kaiserlichen Marine mit 63 versenkten und weiteren 18 beschädigten Schiffen. Es versank bei der Überführung der deutschen U-Boote nach England am 20.02.1919 nur gut eine Seemeile vor der Ausfahrt zum Helgoländer Südhafen, wo das Wrack wegen seiner bekannten Lage bald zu einen beliebten Objekt für Tauchgänge wurde. Das Wrack ragt nahezu senkrecht von Grund auf, scheint nun aber kurz vor dem Zusammenfallen zu stehen.

Quellen:

Zuwächse bei der russischen U-Bootflotte

Wiederholt hatten wir über die irritierenden Meldungen in den russischen und anderen Medien zu den Neubauprogrammen und geplanten Indienststellungen von U-Booten für die russische Marine berichtet. In den letzten Tagen des alten Jahres gab es nun durch Bildaufnahmen bestätigte Meldungen von einer Indienststellungen und einer offiziellen Abnahme durch die russische Marine.

Am 23.12.2013 erfolgte definitiv die Indienststellung des zweiten SSBN der „Borej“-Klasse, die Alexander Nevsky (K-550) im Beisein des russischen Verteidigungsministers Sergeiy Shoigu auf der Sevmash-Werft im sibirischen Severodvinsk. Im Rahmen einer Videokonferenz bei der Indienststellungszeremonie gab es auch eine Äußerung des russischen Präsidenten Vladimir Putin, dass die SSBN Alexander Nevsky und Vladimir Monomarkh beide der russischen Pazifikflotte zugeordnet werden.

In den Meldungen zu dieser Zeremonie wurde nichts dazu gesagt, ob das SSBN bereits seine vorgesehenen SLBM vom Typ „Bulova“ an Bord hatten, da der letzte Testverschuss dieses ballistischen FK in Form eines Funktionsnachweises von Bord der Alexander Nevsky im September 2013 noch fehlging. Die nächsten Testverschüsse der „Bulova“ als Ergebnis der zur Zeit laufenden technischen Überprüfungen nach dem letzten Fehlschuss werden erst für den Sommer 2014 erwartet. Bestätigt wurde aber, dass das dritte SSBN der „Boreij“-Klasse, die Vladimir Monomarkh (K-551) in 2014 in Dienst gestellt werden soll und das vierte SSBN von insgesamt 8 geplanten bei Sevmash im Bau ist. Der Kommandant der 107-köpfigen Besatzung der Alexander Nevsky, Kapitän Ersten Grades Vasily Tankovid, berichtete bei der Indienststellung von den zwischen Oktober 2010 und September 2013 durchgeführten insgesamt 13 Erprobungs-, Test- und Abnahmefahrten, einschließlich des allerdings fehlgeschlagenen Funktionsverschusses eines „Bulova“ SLBM am 06.09.2013. Die Alexander Nevsky hat auch ein spezielles Rettungsboot für den Unterwasserausstieg an Bord, der im Notfall die gesamte Besatzung evakuieren können soll. Es wurde auch bekannt, dass ab SSBN Nr. 4, der Knyaz Vladimir, dann insgesamt 20 SLBM statt bisher 16 auf den ersten drei U-Booten dieser Klasse mitgeführt werden.

Am 30.12.2013 ist ebenfalls bei Sevmash die Übergabe des ersten SSGN der „Yasen“-Klasse (Projekt 885 M, NATO-Bezeichnung = „Graney“-Klasse), die Severodvinsk (K-329) erfolgt. Damit geht eine lange Geschichte von einer von vielen Unterbrechungen und Problemen gekennzeichneten Planung und Konstruktion vorläufig zu Ende, denn der Bau dieses SSGN der neuen Klasse begann 1993. Die Abnahme des SSGN durch die russische Marine erfolgte erst, nachdem seit Oktober 2013 weitere vier umfangreiche Funktionsnachweise seitens des Hersteller durchgeführt werden mussten, weil noch im Sommer erneute technische Probleme bei den notwendigen Abnahmetests aufgetreten sind. Die für Anfang 2014 angekündigte Indienststellung hat sich, wie nicht anders zu erwarten, nach weiteren Meldungen inzwischen aber mindestens auf Mai 2014 verschoben, da angeblich noch 200 Mängel zu beseitigen sind und die Besatzung von dem betrieblichen Zustand des U-Bootes schwer enttäuscht sei. Somit stellt sich die Übergabe des SSGN Ende Dezember 2013 tatsächlich nur als eine vorläufige für noch durchzuführende, weitere Funktionsnachweise heraus. In den Meldungen zu der Übergabe Ende Dezember 2013 wurde aber erneut der laufende Bau des zweiten (Kazan) und dritten (Novosibirsk) SSGN dieser Klasse bestätigt.

In unserem Strandgut von Januar 2014 hatten wir auch zum Status des Neubauprogramms für die dieselelektrischen SSK der „Kilo III“-Klasse (Projekt 636.3) berichtet. Nun wurden nach dem Namen für das Typboot der Klasse, der Noworossijsk (B-261)“, den U-Booten Nr. 2, der Rostov-na-Donu (B-237) und Nr. 3, der Starij Oskol (B-262), auch die Namen der SSK Nr. 4 bis 6 bekannt. So soll SSK Nr. 4 Veliky Novgorod, Nr. 5 Krasnodar und Nr. 6 Kolpino heißen.

 

Quellen zur „Borej“-Klasse:

Quellen zu „Yasen“-Klasse:

  • Marineforum/ Daily News v. 30.12.2013

Quelle zu „Kilo III“:

  • Marineforum/ DailyNews v. 17.12.2013

Weitere Planungen für polnische U-Boote

In unserer Strandgutausgabe 06-2012 hatten wir letztmalig zur polnischen U-Bootflotte berichtet. Nun hat die Rüstungsabteilung des polnischen Verteidigungsministeriums einen „Technischen Dialog“ für die Beschaffung von drei neuen U-Booten angekündigt und dazu international eingeladen. Interessierte Bieterkonsortien waren aufgefordert, bis zum 17.01.2014 ihre Vorstellungen und Angebote vorzustellen. Dieses war die letzte Stufe, bevor dann bis Mitte des Jahres eine formale Ausschreibung für Liefer-Angebote erfolgen soll.

Hierzu berichten am 11.01.2014 vor allem Kieler Medien, dass für den daraus folgenden Auftrag letztlich nur zwei U-Bootbauer in Frage kommen, nämlich die Staatswerft DCNS aus Frankreich und TKMS/ HDW aus Kiel. Angeblich hätte das polnische Beschaffungsamt in der dritten Januarwoche dazu bereits Vorgespräche mit beiden Unternehmen geführt. Das Volumen des Auftrages soll rund 2 Mrd. Euro umfassen. Man rechnet sich bei TKMS/ HDW gute Chancen aus, zumal zwischen der deutschen und polnischen Marine am 27.05.2013 im Marinestützpunkt Rostock-Warnemünde durch die damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maiziere und Thomasz Siemoniak eine um-fassende Absichtserklärung zu vertieften maritimen Zusammenarbeit („Enhanced Maritime Cooperation“), u.a. in der Rüstung und Beschaffung, unterzeichnet worden ist und der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Axel Schimpf bereits in 2012 der polnischen Marine ein Leasingangebot für ein AIP U-Boot der Klasse 212A gemacht hat, welches aber von der polnischen Seite nicht aufgenommen worden ist.

Am 14. November 2013 gab es bereits eine Meldung zu dem laufenden Beschaffungsvorhaben für neue U-Boote für die Marine Polens. Danach hätten die Prüfungen einer möglichen Beschaffung von AIP U-Booten des deutschen Typs 212A ergeben, dass dieser U-Boottyp nicht den Forderungen der polnischen Marine entsprechen würden und deshalb die Ausschreibung entsprechend revidiert werden würde. Die damaligen Meldungen der Medien dazu bestätigten bereits die Zahl von insgesamt drei zu beschaffenden U-Booten, von denen die ersten beiden bis 2022 zulaufen soll und das dritte dann bis 2030, alle als Kauflösung.


Quelle:

Stand der SSGN-Neubauten bei der USN und der Royal Navy

Am 07.09.2013 wurde mit dem SSGN USS Minnesota (SSN 783) das inzwischen 10. U-Boot („Fast Attack Submarine“) der „Virginia“-Klasse SSGN in Dienst gestellt. Im Oktober 2013 wurde dann durch den Haushalt 2014 bekannt, dass die US Navy (USN) offenbar den bisherigen „30 Einheiten“-Plan für die SSGN dieser Klasse erweitern will und weitere Neubauten bis 2033 vorsieht, womit sich die Anzahl der Einheiten dieser Klasse dann auf immerhin 51 steigern würde. Die „Virginia“-Klasse SSGN als Ersatz für die älteren SSN der „Los Angeles“-Klasse und an Stelle des nach 3 Einheiten der „Seawolf“-Klasse abgebrochenen Programm neuer SSGN um etwa 30 % kostengünstiger zu bauenden U-Boote wurden seit 1999 gebaut, die USS Virginia als Typboot wurde dann im Januar 2004 in Dienst gestellt. Zur Zeit sind auf den beiden Werften General Dynamic Electric Boat Co. in Groton und Newport News Shipbuilding als weitere SSGN dieser Klasse die SSGN Nr. 11 bis Nr. 18 im Bau (USS North Dakota/ SSN 784, USS John Warner/ SSN 785, USS Illinois/ SSN 786, USS  Washington/ SSN 787, USS Colorado/ SSN 788, USS Indiana/ SSN 789, USS South Dakota/ SSN 790, sowie das 18./ SSN 791, bislang noch nicht mit Namen eines US Bundesstaates versehene U-Boot). Pro Jahr sollen weitere 2 Einheiten dieser Klasse gebaut werden, das Gesamt-budget für diese Klasse soll bereit jenseits der 80 Mrd. USD liegen.

Die USN unterhält zur Zeit 56 „Fast Attack Submarines“ (28 im Atlantik, 27 im Pazifik), dargestellt durch die 43 noch im Dienst befindlichen SSN/ SSGN der „Los Angeles“ Klasse, den 3 SSGN der „Seawolf“-Klasse und den inzwischen auf 10 Einheiten aufgewachsenen Flotte der „Virginia“-Klasse.

Am 15.10.2013 ist auch bekannt gegeben worden, dass die USS Virginia (SSN 774) und USS Minnesota (SSN 783) die ersten beiden SSGN der neuen Klasse sein werden, die ab Januar 2015 dann je 6 weibliche Offiziere in der Besatzung haben werden. Die USN hat bekanntlich seit längerer Zeit den Dienst von Frauen auch an Bord ihrer SSBN und SSGN geöffnet, zur Zeit haben die SSBN USS Wyoming (SSBN 742), USS Louisiana (SSBN 743) und USS Maine (SSBN 741), sowie die nach dem START II-Abkommen zwischen 2002 und 2008 zu SSGN umgebauten ehemaligen SSBN USS Florida (SSGN 728), USS Georgia (SSGN 729) und USS Ohio (SSGN 726) bereits weibliche Besatzungsmitglieder.

Die britische Royal Navy hat am 20.09.2013 auf der Bauwerft in Barrow-on-Furness in Cumbria ihr drittes SSGN der „Astute“-Klasse, die HMS Artful (S-121), offiziell auf diesen Namen getauft. Das U-Boot soll in 2015 in Dienst gestellt werden. Damit sind die ersten beiden SSGN, das Typboot HMS Astute (S-119) seit 27.08.2010 und das zweite SSGN dieser Klasse, die HMS Ambush (S-120), seit 01.03.1013 in Dienst. Neben der HMS Artful sind zur Zeit weitere 3 U-Boote in Bau, die HMS Audacious (S-122) seit 24.03.2009, die HMS Anson (S-123) seit 13.10.2011 und als sechstes SSGN die HMS Agamemnon (S-124) seit 18.07.2013. Der Bauauftrag für das geplante 7. SSGN, die HMS Ajax (S-125) ist bislang noch nicht erteilt worden. Alle 7 SSGN der „Astute“-Klasse sollen bis 2024 zugelaufen sein.


Quelle für USN :

Quelle für RN:

Weiterer Filmbericht von U 31 der Deutschen Marine

Seit 14.01.2014 hat die Deutsche Marine in ihrem Internet-Auftritt eine Reportage des Filmteams von BwAktuell vom mehrwöchigen Aufenthalt im November 2013 des Typ 212A U-Bootes U 31 der Deutschen Marine für die Ausbildungsunterstützung im Trainingszentrum des britischen Flag Officer Sea Training (FOST) in und vor dem Stützpunkt Devonport bei Plymouth veröffentlicht.

Ein erster Film-Bericht über U 31 mit der Besatzung „Delta“ des 1. U-Bootgeschwaders unter KKpt Lars Gössing zeigte bereits das U-Boot auf seiner Durchquerung des Ärmelkanals auf der Fahrt zum FOST unter Orkanbedingungen, nachdem es Ende Oktober 2013 aus seinem Heimatstützpunkt Eckernförde ausgelaufen war. Wir hatten auf diesen Bericht des Norddeutschen Fernsehens aus Kiel vom 02.12.2013 im „Strandgut“ 01-2014 hingewiesen.

Der neue, 10-minütige Bericht zeigt den typischen Ablauf eines Ausbildungsabschnitts beim FOST, wo ein U-Boot die Zieldarstellung als Unterwassergegner für andere bei FOST in Gefechtsausbildung befindlichen Überwassereinheiten und U-Jagdhubschrauber vornimmt. Bei diesem mehrtägigen Einsatz im Rahmen des rund 4-wöchigen Aufenthaltes beim FOST war U 31 u.a. Gegner eines britischen U-Jagdhubschraubers und der modernen niederländischen Fregatte HMNLS De Zeven Provincien (F-802). Im sehenswerten Bericht werden mit großem Detail die Abläufe des Lebens und Arbeitens an Bord des modernen U-Bootes während dieser Zeit seines Einsatzes dargestellt.


Quelle: