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U-Boot der Klasse 212 A der Deutschen Marine erstmals über den Atlantik

Am 10.02.2013 verließ U 32 der Deutschen Marine seinen Heimatstützpunt Eckernförde, um unter seinem Kommandanten, Korvettenkapitän Christian Moritz, erstmalig für ein U-Boot der Klasse 212 A mit Zwischenstopp auf den Azoren den Atlantik zur Ostküste der USA zu überqueren und dort in den nächsten Monaten an der Einsatzausbildung für Trägerkampfgruppen der US Navy teilzunehmen. Die Rückkehr von U 32 und des begleitenden Tenders Main unter dem Kommandanten Korvettenkapitän Carsten Egerland ist erst für Ende August 2013 vorgesehen. Diese Ausbildungsreise wird als „WESTLANT-Deployment 2013“ bezeichnet. Nachdem U 32 Eckernförde verlassen hatte, folgte die Main am 15.02.2013 und nach dem Treffen vor den Azoren legten beide Fahrzeuge v. 22.-27.02.2013 einen Zwischenstopp in Ponta Delgada auf den Azoren ein. Beide Einheiten sind inzwischen in den USA eingetroffen und haben am 19.03.2013 im Stützpunkt Mayport in Florida erstmalig festge-macht.

Dieses ist die vierte Überquerung des Atlantiks von U-Booten der Deutschen Marine nach dem Zweiten Weltkrieg. So verlegten für die großen Einsatzausbildungsübungen der Deutschen Marine in den Übungsgebieten der US Navy vor Puerto Rico in den Jahren 1997 (U 17 und U 26), 1999 (U 15 und U 25) sowie 2001 (U 24 und U 28) jeweils zwei U-Boote der Klasse U 206 A über den Atlantik.

Die U-Boote der Klasse 212 A mit ihrem außenluftunabhängigen Antrieb haben ihre neuartigen und von konventionellen U-Booten bislang nicht erreichten Fähigkeiten schon häufiger unter Beweis gestellt. Neben der mehrfach gezeigten Fähigkeit zur ununterbrochenen Tauchfahrt von mehr als 2 Wochen ist inzwischen auch der Nachweis zu langanhaltenden und weitreichenden Einsätzen unter Abstützung auf andere und ausländische Marinebasen sicher erbracht. Am 04.09.2010 z.B. kehrte U 31 nach einer 103 Tage dauernden Einsatzabwesenheit vom Heimatstützpunkt aus dem Atlantik und dem Mittelmeer zurück und am 10.12.2011 kam U 34 erst nach fast 7 Monaten Abwesenheit vom Heimatstützpunkt vom NATO-Einsatz „Active Endeavour“ ebenfalls aus dem Mittelmeer zurück.

Auf diesem U-Boot wechselte auch zweimal die Besatzung im Einsatzgebiet zur ausgewogeneren Belastung durch Abwesenheitstage unter den U-Bootbesatzungen des 1. U-Bootgeschwaders. Bekanntlich hat die Deutsche Marine im April 2011 offiziell ihr neues Mehrbesatzungskonzept eingeführt, wonach 8 vollausgebildete U-Bootbesatzungen (Crews „ALFA“ bis „HOTEL“) für den Betrieb der in 2013 wieder 6 Einheiten der Klasse 212 A umfassenden U-Bootflottille der Deutschen Marine zur Verfügung stehen und dabei keinem festen U-Boot zugeordnet sind.

So wird das nun ausgelaufene U-Boot U 32 in den ersten Wochen von der Besatzung „DELTA“ des 1. U-Geschwaders besetzt. Die zweite Hälfte des Einsatzes auf der anderen Seite des Atlantik und die Rückkehr nach Deutschland wird dann von der Besatzung „BRAVO“ unter Korvettenkapitän Christian Michalski durchgeführt.

Quellen:

Kanadische Marine endlich wieder mit einsatzbereiten U-Booten im Atlantik und Pazifik

Bereits mehrfach hatten wir über die Einsatzbereitschaft der kanadischen U-Boot Flottille berichtet (siehe „Strandgut“ 12-2011 und 04-2012). Nun kommen endlich auch wieder ein paar positive Nachrichten von den vier konventionellen U-Booten dieser Marine, denn am 14.12.2012 hat HMCS Windsor (SSK-877) in Halifax seine in 2007 begonnene Werftliegezeit beendet und führt seitdem seine Einfahrübungen und Einsatzausbildung durch. Damit wird die kanadische Marine im Sommer diesen Jahres endlich wieder je ein einsatzbereites U-Boot im Atlantik (HMCS Windsor) und Pazifik (HMCS Victoria/ SSK-876) operieren. Ziel ist es aber, bis Ende 2013 jeweils 3 der 4 U-Boote der kanadischen Marine in unterschiedlichen Stufen der Einsatzbereitschaft halten zu können und nur jeweils 1 U-Boot in der jeweils mindestens 2 ½ jährigen Grundinstandsetzung und Modernisierung („Extended Docking Work Period/ EDWP) zu haben.

Die vier Boote der in Kanada als „Victoria“-Klasse geführten U-Bootflottille waren bekanntlich 1998 in einer vermeintlich kostengünstigen Lösung von Großbritannien für rund 750 Mill CAD (= ca. 560 Mill. Euro) erworben worden, die dort zwar für die Royal Navy zwischen 1983 und 1990 gebaut worden, nach kurzer Zeit aber zugunsten des Weiterbetriebs und Neubaus von nur nuklear angetriebenen U-Booten eingemottet worden waren. Nach entsprechenden Arbeiten und Ausbildung zur Wiederherstellung der Fahr- und Einsatzbereitschaft der Boote sind diese dann zwischen 2000 und 2004 nach Kanada überführt und seitdem von einer Fülle von technischen Proble-men und Zwischenfällen geplagt. Die somit entstandenen, planmäßigen und vor allem außerplanmäßigen Instandsetzungskosten haben inzwischen die 1 Mrd. Euro Grenze überschritten.

HMCS Windsor
HMCS Windsor

Nach HMCS Windsor und HMCS Victoria soll ein weiteres Atlantik U-Boot der kanadischen Marine, die HMCS Chicoutimi (SSK-879), nach seiner Überführung in einem Dockschiff von Atlantik durch den Panamakanal in den Pazifik im Mai 2009 im dortigen Stützpunkt Esquimalt bei Vancouver der kanadischen Marine begonnenen EDWP ebenfalls noch in 2013 endlich seine volle Einsatzbereitschaft erreichen, nachdem es laut Medienberichten vom letzten Jahr in seinen 13 Jahren der Zugehörigkeit zur kanadischen Marine gerade 2 Tage eine uneingeschränkte Einsatzbereitschaft nachweisen konnte. Das vierte U-Boot der kanadischen Marine, HMCS Corner Brook, befindet sich nach einer Grundberührung vor Vancouver am 04.06.2011 in einer umfangreichen Grundinstandsetzung ebenfalls im Stützpunkt Esquimalt und soll bis spätestens 2016 wieder für den Einsatzbetrieb zur Verfügung stehen.

Die Kanadische Marine will die U-Boote dieser Klasse durch regelmäßige EDWP bis etwa 2030 in Dienst halten. Heimatstützpunkte sind für HMCS Victoria das pazifische Esquimalt und für die drei anderen U-Boote Halifax in Neufundland an der Atlantikküste.

Quelle:

Fünftes U-Boot für die Israelische Marine geht bei HDW in Kiel erstmals ins Wasser

Am 06.03.2013 ist das bei TKMS/ HDW im Bau befindliche fünfte U-Boot der Export-Klasse 209 (besser: 214mod) für die Marine Israels erstmalig aus dem Baudock zu Wasser gelassen worden, die diese U-Boote als „Dolphin“-Klasse bezeichnet. Damit ist ein wichtiger Schritt im Entstehungsgang für dieses U-Boot vollzogen und die Restarbeiten sowie die entscheidenden Seeerprobungen können nun bald aufgenommen werden.

Dieses U-Boot, welches den Namen Rahav tragen soll, ist bei HDW auf der Basis des deutschen Exporttyps 214 in Auftrag gegeben worden und bereits das zweite U-Boot der „Dolphin II“-Klasse, auch „Super Dolphin“ bezeichnet, da es, anders als die ersten drei dieselelektrisch angetriebenen U-Boote der Marine Israel der „Dolphin I“-Klasse nun ebenfalls wie sein Schwesterboot Tanin, mit außenluftunabhängigem Antrieb (AIP) ausgestattet ist.

Wir haben zum U-Bootbauprogramm für die Marine Israels bereits in unseren „Strandgut“-Ausgaben 09-2011, 12-2011 und 01-2012 berichtet. Israel hatte nach dem ersten Golfkrieg in 1991 bekanntlich zwei zu 100 % von der Bundesrepublik Deutschland finanzierte dieselelektrische U-Boote der Export-Klasse 209 in Auftrag gegeben, die 1999 In Dienst gestellt wurden (INS Dolphin und INS Leviathan).

Unter einer 50% Finanzierungsvereinbarung wurde 1994 ein drittes U-Boot dieser Klasse in Auftrag gegeben und in 2000 als INS Tekuma in Dienst gestellt. Im Juli 2006 erfolgte dann mit einer Drittelfinanzierung seitens der Bundesrepublik Deutschland der Bauauftrag für die U-Boote vier und fünf einer verbesserten „Dolphin“-Klasse, mit einer Option für ein sechstes U-Boot. Von diesem Los ist INS Tanin am 03.05.2012 bei HDW feierlich von der Marine Israels übernommen worden und führt inzwischen seine Seeerprobungen und Einsatzbereitschaftsaus-bildung in Israel durch. Das nun zu Wasser gelassene INS Rahav soll in 2014 an die Marine Israels abgeliefert werden. Das bei TKMS/ HDW in Auftrag gegebene sechste „Dolphin“-U-Boot soll vermutlich bis 2017 fertiggestellt sein.

Quelle: