Sektion Deck
Anton Schwarz und Kurt Skrobanek
8.November 2003 – 18.2.2004
Bauzeit 62,5 Stunden
Es wurde von Herrn Bredow der Wunsch nach einem Modell eines Typ IX – Bootes mit „Schnelltauchback“ geäußert und unser „BdU“ Hans Hofmann hat diese Idee aufgegriffen. Nachdem auch noch ein Sponsor für den Bausatz der Fa. Hasse gefunden war, wurde die Arbeit verteilt, wobei wir beide, Kurt und ich gleich einen der nicht gerade einfachsten Teile des Bootes zugeteilt bekamen, nämlich das Deck mit der Einschnürung.
Nach längerem Warten bekamen wir dann endlich auf der Modellbauausstellung in Pfaffstätten im Oktober 2003 unseren Teil übergeben. Dazu auch einen kleinen Plan im Format A3 (Abmessen und Umrechnen ergab einen Maßstab von 1:230!) und ein Foto, auf dem aber auch nicht allzuviel zu erkennen war. Langes Herumstudieren ergab dann schließlich eine lange Liste von Umbauten, die an diesem Deck durchzuführen waren.
Was die Arbeit auch noch zusätzlich erschwerte, war die nicht gerade sorgfältige Ausformung des Bauteils, denn die Schlitze zwischen den einzelnen Decksbalken der Holzimitation waren teilweise ausgefüllt oder sogar überfüllt und mussten recht mühsam ausgefräst werden. Auch war das Teil recht verzogen und musste vorsichtig nach den Anschlüssen im übrigen Rumpf wieder ausgerichtet werden.
Da das Deck von einem Modell des Typs IX D2 kam, musste vorerst der vorhandene Wellenbrecher und das Geschützfundament entfernt werden. Beim Wellenbrecher ging das noch einfach durch vorsichtiges Wegschneiden, aber das Geschützfundament musste komplett aus dem Deck herausgefräst und das entstandene Loch (ca. 8×8 cm) verschlossen und die Beplankung ergänzt werden. Das gelang recht gut mit ABS, das in der entsprechenden Größe von unten eingesetzt und oben mit schmalen Streifen im Abstand der übrigen Decksbeplankung beklebt wurde.
Nun aber kam der schwierigste Teil der Arbeit, die „Schnelltauchback“. Intensives Studium des Planes ergab nach längeren Versuchen die Lage der Ausschnitte und dann wurde mit ängstlich klopfendem Herzen in den „Dremel“ ein schmaler Fräser (Zahnarztbohrer) eingespannt und nach Anzeichnen mittels Pappschablonen die wegfallenden Teile vorsichtig herausgeschnitten, immer der Gefahr bewusst, dass das nun an der stehen gebliebenen Stelle geschwächte Teil sehr leicht brechen könnte. Als nächstes wurde nach den Umrissen der Unterkante des Decks (bereits vor dem Ausschneiden abgenommen) eine 5 mm ABS-Platte angefertigt, in den stehen gebliebenen Teil eingepasst und mit Sekundenkleber befestigt. Mehrere Klebeversuche mit Stabilit, ABS-Kleber und anderen Klebern hatten nur negative Ergebnisse gebracht und waren für die Verbindung von GFK mit ABS nicht geeignet. Damit war wieder eine gewisse Stabilität des Bauteiles erreicht.
Weiter ging es jetzt mit dem Aufstellen der Seitenwände der Back, die zwischen die erwähnte Bodenplatte und das ursprüngliche Deck eingepasst werden mussten (GFK ist an der Unterseite bekanntlich uneben). Diese wurden dann ebenfalls mit Sekundenkleber befestigt und nun war die Stabilität des Decks wiederhergestellt. Jetzt fehlten noch die Ausrundungen.
Dazu wurden vorerst Kartonschablonen angefertigt und diese dann aus 1mm ABS ausgeschnitten und an das Deck ange-passt. Um sie aber mit dem Deck verkleben zu können habe ich – ebenfalls aus ABS – Kleberänder oben ins Deck (mit Sekundenkleber) und unten auf die Grund-platte geklebt. Die runden Teile wurden dann nach den Schablonen ausgeschnitten und unter leichtem Erwärmen – teilweise mit dem Warmluftgebläse und teilweise mit der Hand – gebogen, zurechtgeschliffen und eingeklebt. Damit war der Roh-Umbau des Decks endlich fertig.
Als nächstes folgten die Flutschlitze. Hierbei half uns eine von Kurt angefertigte Lehre, in die wir die Mini-bohrmaschine einspannen konnten und so die Flutschlitze grob aus den Seitenwänden des Decks herausfräsen konnten.
Im Teil der Schnelltauchback musste das allerdings freihändig gemacht werden. Danach hat sich Kurt mit dem sauberen Ausfertigen der Flutschlitze recht intensiv beschäftigte. Bei unserer IGU-Weihnachts-feier konnte dann unsere bisherige Arbeit schon präsentiert werden. Bei dieser Gelegenheit bekamen wir dann auch die noch fehlenden Teile für die Feinausfertigung des Decks (Relingstützen, Spill, Poller etc.), sodass der Weiterarbeit keine Hindernisse mehr im Wege standen. Die nächsten Arbeitsschritte machten ein vorheriges Treffen mit Peter Horvath, der den Turm zugeteilt bekommen hatte, notwendig. Dabei wurde die Lage des Schnorchels, des Schnorchelkastens (noch von mir ins Deck einzubauen) und auch die Reling besprochen.
Es ergab sich, dass die vorhandenen Relingstützen zu hoch und außerdem dreizügig waren. So wurden sie kurzerhand um den obersten Teil gekürzt und passten somit genau. Aber die Reling an den Typ IX – Booten ist ja an den Rumpfseiten, nicht auf dem Deck angebracht! Glücklicherweise ließen sich die Relingstützen (Messing) biegen. So wurden sie am unteren Ende um 45° gebogen, um den Fuß als seitliche Abstützung eine Drahtschlinge aus 0,6 mm Messingdraht gelötet und das Ganze mit 3 Bohrungen (eine davon schräg) in die Oberkante der Seitenwand des Decks gesteckt und mit dünnflüssigem Sekundenkleber nach dem Ausrichten verklebt. Klingt recht einfach, war aber eine lausige „Fuzzelei“. Nun folgten nur noch einige kleine „Schönheitsoperationen“: Das Spill mit den entsprechenden Verstrebungen auf dem Deck, Deckel mit Griffen, Rettungsbehältern, Ausfräsen der Auftritte an den Seitenwänden, Auspuffverkleidungen und schließlich das Einziehen der Relingdrähte in die Stützen.
Die Antennenstützen auf dem Achterdeck wurden nach meinen Erfahrungen mit dem Robbe-Bausatz U 47 aus Messing hergestellt und montiert. Die gesamte Arbeit dauerte von 10. 11. 2003 bis 25. 1. 2004 und wir beide, Kurt und ich benötigten gemeinsam 62.5 (genau verbuchte) Arbeitsstunden. Am 2. 2. 2004 wurde von mir das fertige, aber natürlich unlackierte, Deck an Peter Horvath übergeben, der dann Deck, Turm und Schnorchel zusammenbaute.