Kapitel 16 bis 18
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Kapitel 16
SM U 35 – Lothar von Arnauld de la Périère
SM U 35, das weltweit erfolgreichste Boot beider Weltkriege wurde am 03.11.1914 durch Kptl. Waldemar Kophamel (* 16.08.1880, + 04.11.1934) in Dienst gestellt und kam am 13.01.1915 zur Front. Erbaut wurde es auf der Germania-Werft in Kiel und war vom Typ 684 t. Kophamel versenkte mit dem Boot 35 Handelsschiffe mit 89.192 BRT.
Am 18.11.1915 übernahm Kptl. Lothar Arnauld de la Périère (* 18.03.1886 + 24.02.1941) das Boot und versenkte mit ihm 189 Handelsschiffe mit 446.708 BRT und 2 Kanonenboote mit 2.500 t. Seine Unternehmungen machte er vornehmlich im Mittelmeer. SM U 35 wurde nach Kriegsende am 26.11.1918 nach Großbritannien ausgeliefert und 1920 in Blyth abgewrackt.
SM U 35 war mit insgesamt – unter beiden Kommandanten – versenkten 224 Handelsschiffen mit 535.900 BRT das erfolgreichste Boot aller Zeiten und aller mit U-Booten Krieg führenden Nationen.
Kapitel 17
SM U 35 – Das Modell
Wie kam es zu dem Modell des Bootes SM U 35?
In den Informationen der Arbeitsgruppe „Kaiserliche Marine“ in unserem Jahrbuch „Das Archiv“ 2011 haben wir folgende Anregung gegeben: Während in unserem Museum zahlreiche U-Boot-Modelle der Kriegsmarine ausgestellt sind, fehlen solche der Kaiserlichen Marine. Im Jahre 2010 erhielten wir ein Modell SM U 103 von der Familie Rücker (siehe Nachlaß Rücker) – Weiter schrieben wir damals:
„Wir wissen, daß es gute Modellbauer gibt. Im Internetforum ‚Kaiserliche Marine‘ ist die Gruppe Modellbau diejenige, die am meisten Kontakte hat. Vielleicht gibt es unter unseren FTU-Mitgliedern jemanden, der einen Weg wüsste, wie wir ein Modell bekommen könnten. Schön wäre es, wenn uns jemand ein Modell des berühmten Bootes SM U 35 bauen könnte.“ Auf diesen Aufruf hin meldete sich unser sehr reges und immer interessiertes Mitglied Wolfgang Beeck aus Frankfurt und teilte uns mit, daß er einen Modellbauer in Stralsund kennt, der ausgezeichnete Modelle baut. Er selbst würde dazu finanzielle Unterstützung geben.
Wir sollten möglichst viele Zeichnungen und Fotos des Bootes nach Stralsund schicken, um bei der Gestaltung möglichst exakt und detailreich zu helfen. Nun, die Post konnten wir ‚außen vor‘ lassen, der Modellbauer, Herr Heinz Zimmermann kam am 27.04.2012 zur Materialsuche in das Archiv, der Bau begann.
Am 20.08.2012 lieferte er zu unserer Freude ein hervorragendes Modell an.
(Verfasser: Alfred Bock 12.09.2012)
Kapitel 18
Der Nachlaß von Claus Rücker * 10.10.1883
Kommandant SM U 34 bis Dez.1916
Kommandant SM U 103 bis Mai 1918
Es müsste anfangs der neunziger Jahre gewesen sein, daß drei informative Fotoalben, zahlreiche Dokumente und Schriftstücke aus dem Nachlaß Claus Rücker ins U-Boot-Archiv kamen. Dabei waren für uns die Briefe aus der Kriegsgefangenschaft und Unterlagen über die Kriegsverbrecher-Prozesse sehr wertvoll. Leider war weder ein Datum seines Todes bekannt, noch waren Fotos vom Grab zu finden, die für unsere Personenangaben wichtig gewesen wären, bis sich ein FTU-Mitglied fand, das die Adresse der Familie herausfand, so daß wir den Kontakt aufnehmen konnten.
Am 21.09.2007 besuchten die Familienmitglieder Rücker unser Archiv – speziell die Abteilung „Kaiserliche Marine“, Tochter, Sohn und Enkel konnten sich davon überzeugen, daß ihr Vater und Großvater hier eine Gedächtnisstätte hat, und so übergaben sie uns zu seinem schon vorhandenen Material noch: Dolch, Säbel, Mützenbänder und das Tagebuch seiner Seekadettenzeit zu treuen Händen vertrauensvoll.
Von der Aufarbeitung des bisher erhaltenen Nachlasses war die Familie so begeistert, daß sie sich bereits 2010 (Besuchdatum 24.09.2010) von den bisher noch bei ihnen verbliebenen Andenken trennen konnte. Bei diesem Besuch übergaben uns die Rückers die Orden Claus Rückers, ein Modell seines Bootes SM U 103 und anderes.
Daraus ist die Glasvitrine „Claus Rücker zum Gedenken“ im Raum „Weddigen“ im Museum Altenbrucher Bahnhofstrasse 57 entstanden.
(Verfasser: Alfred Bock 12.09.2012)
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