Das Geheimnis von U 534
Informationen zu U 534 (Typ IX C/40)
Kiellegung am 20.02.1942
Stapellauf am 23.09.1942
Indiensstellung am 23.12.1942
Bauwerft: Deutsche Werft Hamburg
Über dieses Boot, das im August 1993 gehoben wurde, gib es soviel veröffentlichen Unsinn (leider auch in Publikationen von U-Boot-Kameradschaften), dass es wichtig erscheint, einmal darzustellen, was nun wirklich wahr ist.
U 534 wurde von dem dänischen Taucher Age Jensen bereits 1977 gefunden! Als er es im Juli 1986 „wieder“ fand, riet ihm ein gerade auf Anholt (DK) befindlicher Kommandant, sich an das U-Boot-Archiv zu wenden. Das tat Herr Jensen. Das Archiv konnte ihm nachweisen, dass er das gleiche Boot schon 1977 gefunden hatte. Er schrieb zurück, dass das damals U 251 gewesen sei – die beiden Boote lagen ziemlich nahe beieinander – U 251 aber wegen der Gefallenen ein Kriegsgrab war. 1977 war das Interesse der Öffentlichkeit noch nicht so groß, in-zwischen war aber u.a. durch den Film „Das Boot“ das Interesse der Öffentlichkeit „angeheizt“ worden, so das es finanziell lohnend war, das Boot noch einmal zu entdecken.
Nun hier de Fakten:
August 1944 in Bordeaux feststehenden Schnorchel eingebaut, Boot technisch nicht voll einsatzfähig.
25.08.1944 Auslaufen Bordeaux – Verlegung nach Norwegen, Boot schießt Wellington-Bomber der RAF Sq. 172 ab.
28.10.1944 Festmachen Flensburg
04.11.1944 Einlaufen Werft Stettin um Boot frontbrauchbar zu machen
18.12.1944 Beginn der Arbeiten
10.01.1945 1. Werfttermin
20.01.1945 Ausdocken, wieder Werft bis 03.03.1945, anschließend Erprobungsfahrten
02.05.1945 Auslaufen Kiel mit Ziel Kristiansand (N)
05.05.1945 Versenkung des Bootes
Der angebliche Befehl „SS-Transport 1744“ gibt es nicht! Es ist nicht bekannt, dass die Marine je von der SS einen Auftrag – schon gar keinen Befehl – entgegengenommen hat. Von 11 versiegelten Kisten weiß niemand der Besatzung etwas. Der Kommandant Horst Nollau hatte noch vor seinem Tod Kenntnis von dem ersten Fund des Bootes und hat diese Gerüchte immer dementiert. Es leben (lebten) noch genügend Besatzungsmitglieder, u.a. der WO des Bootes, Dr. Volkmar Aussum, die wissen sollten, ob an Bord „Hohe Offiziere“ oder Nazi-Flüchtlinge gewesen sind.
Kein deutsches U-Boot wurde als „Fluchtboot“ für hochstehende Parteigrößen oder für die Außerlandes-Bringung ihrer Schätze missbraucht.
gez. Horst Bredow – 1993