Röll, Hans-Joachim
Hans-Joachim Röll
Korvettenkapitän Werner Hartenstein:
Mit U 156 auf Feindfahrt und der Fall „Laconia“
(Flechsigverlag Würzburg 2009, 160 Seiten, 80 Abbildungen, 9,95 €, ISBN 3-803500120)
Unser langjähriges FTU-Mitglied und Mitautor der fünfbändigen Nachschlagewerkes „Der U-Bootkrieg 1939 – 1945″ Hans-Joachim Röll veröffentlichte dieses Jahr zwei weitere Biographien von U-Boot-Kommandanten:
Dies ist die Geschichte vom Korvettenkapitän Werner Hartenstein. Am 27. Februar 1908 in Plauen im Vogtland geboren, trat er im Alter von zwanzig Jahren als Offiziersanwärter in die Reichsmarine ein. Nach seiner Ausbildung auf verschiedenen Schiffen, darunter dem Segelschulschiff Niobe und dem Leichten Kreuzer Emden, befehligte er von September 1939 bis März 1941 das Torpedoboot Jaguar. Anschließend meldete er sich freiwillig zur U-Boot-Waffe und wurde im September 1941 Kommandant von U 156.
Von Januar 1942 bis Januar 1943 konnte er auf insgesamt fünf Unternehmungen zwanzig Handelsschiffe mit 97.206 BRT versenken und vier Schiffe, darunter den US-Zerstörer Blakely, schwer beschädigen. Während seiner vierten Unternehmung versenkte er am 12. September 1942 vor Westafrika den britischen Frachtpassagierdampfer Laconia, auf dem sich 1800 italienische Kriegsgefangene befanden. Danach fand die dramatischste Rettungsaktion des ganzen Krieges statt: Dönitz beorderte umgehend weitere U-Boote heran, um sie an der Rettung der Schiffbrüchigen zu beteiligen. Auch bat er die französische Marine in Dakar um Hilfe. Trotz Rot-Kreuz-Flaggen an Deck wurde Hartensteins Boot jedoch von US-Kampfflugzeugen bombardiert, woraufhin Dönitz seine U-Boote abzog.
Werner Hartenstein wurde am 17. September 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auf seiner nächsten Feindfahrt wurde U 156 am 8. März 1943 östlich von Barbados durch eine US-Catalina versenkt, wobei Hartenstein und die gesamte Besatzung den Tod fanden.
[Aus der Verlagsankündigung]