Kapitel 4

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Informationen zum Deutschen U-Boot Museum in Altenbruch

Entstehung

Das heutige Deutsche U-Boot Museum ist das Lebenswerk des ehemaligen U-Boot-Offiziers Horst Bredow. Sein Motto: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, und hier wird nicht der Krieg verherrlicht.

Die Gründung geht zurück auf einen Entschluss, den Horst Bredow nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1946 getroffen hatte. Sich nämlich um die Hinterbliebenen seines U-Bootes U 288 zu kümmern und die marinegeschichtlichen Umstände von dessen Versenkung auf seiner 2. Unternehmung in der Norwegersee am 03.04.1944 zu erforschen. Bredow war während der ersten Unternehmung seines Bootes in der Norwegersee im Februar/ März 1944 verwundet worden und erlebte den Verlust seines Bootes im Lazarett.

Weitere Entwicklung

Die Sammlung von Daten, Dokumenten, persönlichen Aufzeichnungen, Fotos, aber auch zunehmend überlassene oder geschenkte U-Boot Militaria, entwickelte bald einen höheren Umfang, zunächst noch in der Berliner Wohnung des inzwischen zum Lehrer ausgebildeten Horst Bredow.

Durch seine zahlreichen in- und ausländischen Kontakte wurde er immer mehr zu einem gesuchten Ansprechpartner in allen Fragen zu den U-Booten der Kriegsmarine. Bald wurde die Sammlung auch um die U-Boote der Kaiserlichen Marine und U-Boote anderer Marinen erweitert.

Ein gewaltiges Arbeitsfeld entwickelte sich für die Familie Bredow in der Betreuung von ehemaligen U-Bootfahrern, ihren früheren Gegnern sowie in- und ausländischen Marinehistorikern. Die Kosten für den Erhalt und Ausbau der Sammlung, den Geschäftsbetrieb des Archivs sowie die Betreuungsaufgaben bestritt die Familie Bredow lange Zeit aus eigenen Mitteln und Spenden von Freunden und Förderern. Nach seiner Pensionierung 1983 Umzug nach Sylt erstmalig Unterbringung des musealen Teils der Sammlung (Uniformen, Orden, Ehrenzeichen, persönliche Ausrüstung, Bilder, Nachlässe, Modelle) und des Archivs auf dem Gelände des damaligen Marinefliegerhorstes Westerland auf Sylt. Am 26.07.1986 Überführung der Sammlung Bredow in eine Stiftung Bürgerlichen Rechts. Am 31.03.1987 wurde Horst Bredow mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, wesentliche Begründung dafür war die „Zusammenführung ehemaliger Gegner und Betreuung von Hinterbliebenen“.

Nach der Schließung des Marinefliegerhorstes auf Sylt wurde die Suche nach einer neuen Unterkunft für Museum und Archiv durch eine großzügige Geste der Stadt Cuxhaven belohnt, die 1989 der Stiftung in der Altenbrucher Bahnhofstraße Nr. 57 ein Haus zur Verfügung stellte. Nach umfänglicher Renovierung wurde das Haus nicht nur Sitz des U-Boot Museums, sondern auch ein Ort der Begegnung von Veteranen und Hinterbliebenen sowie in- und ausländischen Marinehistorikern, gleichzeitig wurde das Haus auch für interessierte Besucher mit Führungen geöffnet.

Im März 1992 wurde ein „Freundeskreis Traditionsarchiv Unterseeboote (FTU) e.V.“ als Förderverein des Museums gegründet, der 2012 insgesamt 680 in- und ausländische (rund 250) Mitglieder hat, davon 86,2 % zwischen 16 und 50 Jahre alt. 1997 und 2003 Ankauf der Häuser Lange Straße 3 und 1, dort Unterbringung des Archivteils. 2011 Erwerb eines weiteren Nachbarhauses zur Aufnahme des ständig wachsenden Archivs.

Daten

Museums- und Archivarbeit ausschließlich durch unbezahlte, ehrenamtliche Arbeit von Freiwilligen. Umfangreiche Sammlung von Bild- (allein 170.000 Fotos) und Filmmaterial, Dokumenten sowie U-Bootgeschichtliche Militaria. Seit etwa 10 Jahren ständige Digitalisierung der in Papierform vorhandenen Dokumente und Aufbau einer Datenbank zu U-Booten. Jährliche Bearbeitung von rund 1.000 Anfragen, dazu rund 350 Fachbesucher zum Recherchieren und etwa 400 Besucher im Rahmen des öffentlichen Besucherdienstes.

Seit 3 Jahren eigener Internet-Auftritt (www.dubm.de) mit ca. 140 Besuchern täglich aus bis zu 60 Ländern. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Online-Abfrage (www.uboot-recherche.de) über das Vorhandensein von Unterlagen (KTBs und Bootsdatenblätter) zu allen deutschen U-Booten des 2. Weltkrieges. Jährliche Herausgabe einer Mitteilungsschrift des FTU zu geschichtlichen Ereignissen um die deutschen U-Boote und Informationen aus der internationalen Unterwasserfahrt.

 

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