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Deutsche U-Bootbesatzungen unterstützten 1945 Royal Navy bei Fahrversuchen

Durch die Zusammenarbeit mit unserem britischen Freund Derek Waller kam ein weiteres, bislang wenig berichtetes Detail zum Schicksal deutscher U-Boote und ihrer Besatzungen bei Kriegsende 1945 ans Licht.

Von den 156 einsatzbereiten U-Booten, die sich den siegreichen Alliierten bei Kriegsende in See oder Häfen ergeben hatten, wurden in der Folge 137 U-Boote im nordirischen Lisahally bei Londonderry und schottischen Loch Ryan vorübergehend interniert, bis über deren weiteres Schicksal endgültig entschieden worden war. Die Masse sollte bald versenkt werden (u.a. durch „Operation Deadlight“), einige Boote sollten jedoch für weitere Versuche und Erprobungen unter den drei Siegermächten aufgeteilt werden. Dies galt besonders für die „Elektroboote“ vom Typ XXI, Typ XXIII und Typ XVII, die aufgrund ihrer technischen und operativen Eigenschaften von besonderem Interesse für die Alliierten waren.

Diese Erprobungen waren nur durch Kooperation mit den deutschen Besatzungen der internierten Boote möglich. Und, in diesem Zusammenhang sind erstaunliche Zahlen überliefert. In einem Besprechungsprotokoll des britischen Admiral Submarines der Royal Navy (Rear Admiral George E. Creasy, vergleichbar dem BdU, vom 25.06.1945, wird der weitere Fortgang der Erprobungen mit deutschen Typ XXI und Typ XXIII-Booten für Groß-britannien festgelegt. Neben den „400 bis 600“ britischen Marineangehörigen, die mit der Aufsicht und dem Unter-halt der internierten deutschen U-Boote beauftragt waren, wird in dem Protokoll eine Zahl von ca. 1.200 deutschen U-Bootmännern genannt, die immer noch bei ihren U-Booten verblieben waren.

In den nachfolgenden Erprobungen sind dann viele dieser deutschen Marineangehörigen aktiv bei den Erprobungen ihrer Boote beteiligt gewesen, uns liegen dazu zahlreiche Berichte vor, die es sicherlich wert sind, einmal in einer gesonderten Darstellung gesammelt zu werden, weil sie ein bisher kaum bekanntes Schlusskapitel der Geschichte der U-Bootwaffe der Kriegsmarine erleuchten würden.

Quelle:

  • Deutsches U-Boot-Museum 5-2011