K.u.k. Kriegsmarine

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p067_1_01Die Kriegsmarine Österreich-Ungarns geht in ihren Ursprüngen bis in das 16. Jahrhundert zurück und hat sich von ersten Anfängen mit einer Donauflottille über den Aufbau einer Flotte für den Adria-Einsatz bis hin zu einer umfassenden Flotte verschiedenster Schiffstypen auch für den Hochseeeinsatz entwickelt.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die kaiserliche und königliche (k.u.k.) Kriegsmarine je nach Betrachtungsweise als die fünft-, bzw. sechstgrößte Kriegsmarine der Welt eingeordnet. Kaiser Joseph II (1741-1790) gilt als der Gründungsvater der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine. Mit dem Friedensvertrag von Campofornio 1797 erlangte die Habsburger Monarchie ständigen Zugang zum Mittelmeer, da Österreich-Ungarn die Küstenregionen von Venedig, Istrien, Dalmatien bis in die Bucht von Kola als Staatsgebiet zugesprochen wurden, nachdem das Kaiserreich zuvor schon seit dem 14. Jahrhundert erste Landstriche an der kroatischen Adriaküste beherrschte.

1861 wurden die ersten Panzerfregatten gebaut und Kriegsschiffe Österreich-Ungarns unternahmen längere Auslandsreisen. Im 19.Jahrhundert machen auch erste Einsätze der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine Weltgeschichte, so die Beschießung marokkanischer Atlantikhäfen 1829, die Expedition einer ganzen Flottille von Kriegsschiffen 1864 in die Nordsee im Rahmen des deutsch-dänischen Krieges um Schleswig-Holstein mit dem Gefecht zweier österreichischer Fregatten und drei preußischer Korvetten gegen drei dänische Schiffe bei Helgo-land in der Nordsee, sowie die berühmte Seeschlacht von Lissa 1866 in der Adria gegen die italienische Marine, die letzten beiden Einsätze geführt vom berühmten Wilhelm von Tegetthoff. Die Kriegsmarine Österreich-Ungarns, von 1849 bis 1889 noch als kaiserlich-königliche Kriegsmarine (k.k. Kriegsmarine) bezeichnet, nannte sich seit 1889 dann kaiserlich und königliche (k.u.k.) Kriegsmarine und deren Schiffe waren „Seiner Majestät“ (SM)-Schiffe.

Der später in Sarajewo ermordete Thronfolger, Erzherzog Franz-Ferdinand (1863-1914), hatte maßgeblichen Einfluss auf die Schaffung einer modernen, kampfkräftigen Kriegsflotte. 1907-1910 kam es zum Bau der ersten U-Boote und 1911-1914 gar zum Bau von Dreadnought-Schlachtschiffen. 1913 umfasste die k.u.k. Kriegsmarine bereits rund 22.000 Mann, bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren fast 60 Kriegsschiffe im Dienst, darunter über 15 Großkampfschiffe, 25 Torpedobootzerstörer und 6 U-Boote, 1915 war diese Zahl der Marinesoldaten auf über 33.000 angewachsen und im Laufe des Krieges wurden 30 weitere Kriegsschiffe in Dienst gestellt, vor allem U-Boote.


Für die U-Bootwaffe der k.u.k. Kriegsmarine wurden insgesamt 27 U-Boote in Dienst gestellt, bei Kriegsende waren noch weitere 12 im Bau. 7 U-Boote gingen bei Kampfeinsätzen verloren.

 Mit der Niederlage der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg endete im November 1918 auch die Geschichte der k.u.k. Marine, da Österreich-Ungarn all seine Besitzungen an der Adria verlor. Die k.u.k. Kriegsmarine wurden aufgelöst, zunächst erfolgte eine Übergabe der Flotte an den südslawischen Nationalrat, in der Folge wurden dann die Kriegsschiffe an Großbritannien, Italien und Frankreich übergeben, sowie einige wenige jeweils an Griechenland, Rumänien, Portugal und Jugoslawien.