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Unglücksserie bei den indischen „Kilo“-Klasse U-Booten reißt nicht ab

Mehrfach mussten wir in den letzten Ausgaben unseres „Strandgutes“ über Zwischenfälle und Unfälle auf den indischen U-Booten der „Kilo“-Klasse berichten, nun gibt es erneut Nachrichten von einem schweren Unfall auf einem der noch verbliebenen 9 U-Boote dieser Klasse. Danach kam es auf dem U-Boot INS Sindhuratna am 26.02.2014 zu einem Feuer mit starker Rauchentwicklung, in dessen Folge zwei Offiziere ums Leben kamen und sieben weitere Besatzungsmitglieder mit Rauchgasvergiftungen von einem Rettungshubschrauber abgeborgen und in das Marinekrankenhaus Asvini geflogen werden mussten. Der Besatzung gelang es aber, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Das U-Boot hatte gerade seine planmäßige Grundüberholung beendet und seine Seeerprobungen westlich des Stützpunktes Mumbai aufgenommen.

Nach seinem Einlaufen am 27.02.2014 wurde eine umfangreiche Untersuchung des Unfalls eingeleitet, die ergab, dass der Brand in der Mannschaftsmesse in der vorderen Abteilung 3 des U-Bootes ausgebrochen war, dieses direkt über den vorderen Batterieabteilungen, die aber durch den Brand keinen Schaden genommen hatten. Die beiden ums Leben gekommenen Offiziere wurden erst nach dem Einlaufen tot entdeckt.

Nachdem bei den früheren Zwischenfällen die Kommandanten abgelöst worden sind, erklärte nach dem jüngsten Unglück nun auch der Befehlshaber (Chief of Naval Staff/ CNS) der Indischen Marine, Admiral Devendra Kumar Joshi, wegen der sich häufenden Zwischenfälle in der Marine, und zwar nicht nur auf U-Booten, seinen Rücktritt. Sein bisheriger Stellvertreter, Vizeadmiral Robin K. Dhowen, wird dessen Aufgaben bis auf Weiteres wahrnehmen.

Zu dem am 14.08.2013 an der Pier im Stützpunkt Mumbai nach Feuer und Explosion an Bord gesunkenen „Kilo“-Klasse U-Boot INS Sindhurakshak wurde Anfang Februar 2014 ein Auftrag zur Bergung erteilt, der in den nächsten drei Monaten ausgeführt werden soll.

Quellen:

Bau von 6 weiterenSSGN der „Virginia“-Klasse im Haushalt 2014/2015 verankert

Die jüngsten Voranschläge für den US-Verteidigungshaushalt von Oktober 2014 bis Oktober 2015 beinhalten unter anderen die Bereitstellung vom Haushaltsmitteln für den Weiterbau der SSGN der „Virginia“-Klasse für die US Navy, so dass in den nächsten 5 Jahren weitere 6 Einheiten dieser Klasse in Bauauftrag gegeben werden können. Interessant der Haushaltsmittelansatz pro Boot: Dieser liegt bei 2,7 Mrd. USD (= 1,94 Mrd. Euro)!. Der Umfang der US Navy am US-Verteidigungshaushalt liegt im Haushaltsjahr 2014/2015 bei 148 Mrd. USD, was etwa 8 Mrd. USD weniger ist als der im laufenden Haushaltsjahr 2013/2014.

Wir hatten in unserem Strandgut 02-2014 bereits ausführlich zu den „Virginia“-SSGN berichtet. Danach wurden bis Ende 2013 insgesamt 10 SSGN dieser offiziell bislang immer noch mit 30 Einheiten geplanten Klasse mit ihren 4 Torpedorohren und bis zu 24 mitgeführten Torpedos sowie 12 Vertikalstartern für den Verschuss von UGM-109 Tomahawk Cruise Missile und/ oder UGM-84 Sub Harpoon Anti-Schiff FK in Dienst gestellt, weitere 8 sind zur Zeit in Bau.

Der neue Haushaltsplan billigt nun den Bau von weiteren 6 Einheiten (SSN-792 bis SSN-797) des als „SSN-774/ Virginia“ bezeichneten Programms, die dann in 2019, 2020 und 2021 mit je 2 Einheiten abgeliefert werden sollen. Damit wären dann gegenwärtig insgesamt 24 Einheiten der Virginia-Klasse SSGN in Dienst, im Bau oder für den Bau bewilligt.


Quellen:

Zukunft der niederländischen U-Bootflottille

Die niederländischen Streitkräfte haben, wie die Streitkräfte vieler anderer Länder, in den letzten Jahren weitere zum Teil dramatische Haushaltsmittelkürzungen erfahren, die auch vor der Marine nicht halt gemacht haben. Der letzte große Einschnitt mit faktisch gewaltigen Strukturmaßnahmen, zumeist Reduzierungen und Neustrukturierungen, erfolgt seit 2011. Die Königlich Niederländische Marine ist nun auf einen Personalumfang von nur noch rund 8.500 Soldaten bei etwa 37.360 Soldaten der Gesamtstreitkräfte gesunken und die Anzahl der Seefahrzeuge hat sich auf gegenwärtig 21 verringert (u.a. nur noch 2 Docklandungsschiffe, 6 Fregatten, 4 Patroullienfahrzeuge, 6 Minenjagdboote und 4 U-Boote) dazu gibt es noch 20 Marinehubschrauber.

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Die HNLMS Walrus (S802) in Belfast 2008,  Aubrey Dale, CC BY-SA 2.0

Die 4 dieselelektrischen U-Boote der „Walrus“-Klasse sind eine niederländische Eigenproduktion, ihr Bau mit Gesamtkosten von damaligen 470 Mill. Gulden (= 212 Mill. Euro) auf der Rotterdamse Droogsdok Maatschappijs Werft liegt inzwischen aber rund 30 Jahre zurück. Das Typboot Walrus (S-802) wurde im Oktober 1979 auf Kiel gelegt, aber nach einem Brand 1986 (Schaden: damalige 225 Mill. Gulden = 101 Mill. Euro) erst am 25.03.1992 in Dienst gestellt, Indienststellungen der anderen U-Boote: Zeeleeuw (S-803) am 25.04.1990, Dolfijn (S-808) am 29.01.1993 und Bruinsvis (S-810) am 05.07.1994. Die U-Boote haben bei einer Länge von 67,7 m und einer Breite von 8,4 m eine Unterwasserverdrängung von rund 2.800 t, die Geschwindigkeit wird mit bis zu 13 kn über Wasser und bis zu 20 kn unter Wasser angegeben, maximale Reichweite bis zu 10.000 sm bei 9 kn. Höchste, sichere Tauchtiefe soll bei 400 m liegen. Die Hauptbewaffnung sind Torpedos, von denen bis zu 20 mitgeführt werden können, alternativ können auch bis zu 40 Minen an Bord genommen werden. Die U-Boote sind technisch zwar zum Verschuss auch von UGM-84 SubHarpoon Anti-Schiff-FK ausgerüstet, die entsprechenden Flugkörper sind aber bislang noch nie beschafft worden. Die Besatzung umfasst 55 Soldaten, darunter auch Frauen.

In 2007 wurde ein erstes Modernisierungsprogramm aufgelegt, welches bei den U-Booten u.a. nach Verringerung der Zahl der Torpedorohre von 6 auf 4 die Umrüstung auf den Torpedo Mk 48 Mod 7, den Einbau eines neuen Optronikmastes anstelle des bisherigen Periskops und die Ausrüstung mit einem Minenmeidesonar beinhaltete. Die U-Boote sind somit besser geeignet, auch küstennah zu operieren, wie es die Zeeleeuw im Herbst 2010 erfolgreich beim NATO-Antipiraterieeinsatz am Horn von Afrika demonstriert hat. Interessant in diesem Zusammenhang, dass auf die zeitweise angedachte Umrüstung auf außenluftunabhängigen Antrieb verzichtet wurde. Am 13.05.2013 schließlich wurde mit der Fa. ImTech Marine Netherlands ein 120 Mill. USD (= 94 Mill. Euro) „Life Extension Programme“ Vertrag abgeschlossen, der durch lebensverlängernde Massnahmen eine Betriebszeit der U-Boote bis 2030 ermöglichen soll. Zeeleeuw ist das erste U-Boot für diese Maßnahme, Walrus wird dann das letzte sein.

Die geringen Stückzahlen bei den Komponenten der niederländischen Flotte bedeuten immer eine große Gefahr für einen sowohl operativ noch sinnvollen als auch betriebswirtschaftlich vertretbaren Unterhalt. So mussten z.B. die Marineflieger ihre Fähigkeit zu U-Jagd und Seefernaufklärung mit gerade modernisierten Flugzeugen des Typs Lockheed P3 C Orion ganz aufgeben, die in 2006 fast alle von den deutschen Marinefliegern in Nordholz übernommen worden sind. Die in jüngster Zeit erneut aufgeflammte Diskussion in der NATO zu Rollenteilung und Bündelung von militärischen Fähigkeiten unter den Nationen betrifft dabei also besonders die Komponenten in den jeweiligen Marinen mit geringen Stückzahlen.

Und so gerät auch die kleine Flottille der Königlich Niederländischen Marine von 4 U-Booten immer wieder in nähere Überlegungen zu Abschaffung, ähnlich wie es Dänemark Ende 2004 Jahren schon getan hat. Bislang ist es immer wieder gelungen, die Notwendigkeiten zum Erhalt einer niederländischen U-Boot-Komponente überzeugend darzulegen und mit den inzwischen eingeleiteten lebensverlängernden Maßnahmen scheint deren Betrieb für die nächsten etwa 15 Jahre gesichert. Dennoch, das Beispiel des plötzlichen Verkaufs der gerade aufwendig moderni-sierten Seefernaufklärer P3 C Orion oder die stückzahlmäßigen Eingriffe in eigentlich beschlossene Neubauprogramme zeigen, dass diese Maßnahmen bei den U-Booten nicht unbedingt Planungssicherheit für diese bedeuten muss. Zudem ist bemerkenswert, dass unter Annahme von den üblichen 10 bis 15 Jahren Planungsvorlauf irgendwelche Konzepte für einen Neubeschaffung von niederländischen U-Booten nach 2030 noch nicht über erste grundsätzliche Überlegungen hinaus gediehen sind.

Quellen:

Erster weiblicher Wachoffizier auf U-Boot der Deutschen Marine

Wir hatten in unserem Strandgut von 05-2013 bereits über die praktische Ausbildung von neuen U-Bootwachoffizieren mit Prüfung an Bord von U 32 auf dessen Ausbildungsfahrt zur amerikanischen Ostküste berichtet, darunter war auch erstmalig ein weiblicher Wachoffizierschüler.

 

Seit Anfang 2014 ist nun der 27-jährige, weibliche Oberleutnant zur See Janine Asseln als geprüfter Wachoffizier fest in die Besatzung „Delta“ des 1. U-Bootgeschwaders der Deutschen Marine versetzt worden. Die Medien haben darüber umfangreich berichtet, dabei auch mit solchen Schlagzeilen wie „Allein unter Männern“. Dabei sind weibliche Besatzungsangehörige auf U-Booten nicht Neues, nur gab es bislang noch keine weiblichen Offiziere. Militärischer Dienst von Frauen an Bord auch von deutschen U-Booten gibt seit über 10 Jahren, wenn auch immer nur vereinzelt, dieses auch an Bord der früheren U-Boote der Klasse 206A. Und in Norwegen gab es bereits 1995 erstmalig einen weiblichen U-Bootkommandanten

Die Besatzung „Delta“ mit OLtzS Asseln ist eine der zur Zeit 7 festen Besatzungen des 1. U-Bootgeschwaders, die dann bei Einsätzen der 4, noch in 2014 dann 5 einsatzbereite U-Boote der Klasse 212A als Fahrbesatzung für festgelegte Zeiträume ein U-Boot besetzen. U 36 wird als dann sechstes Boot der U-Flottille der Deutschen Marine wird ebenfalls in absehbarer Zeit zulaufen, es durchläuft momentan noch seine umfangreichen See- und Waffenerprobungen.

OLtzS Janine Asseln ist 2006 als Offizieranwärter in die Marine eingetreten und hat hier die übliche Ausbildung durchlaufen, u.a. als Kadett auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“, im Bordpraktikum an Bord von Einheiten der Marine und auf der Marineschule Mürwik, und hat dann ein Betriebswirtschaftsstudium an einer Bundeswehr-Universität absolviert, bevor sie in die U-Bootausbildung ging. Anders als mehrere ihrer Mitbewerberinnen hat sie die fordernde Ausbildung zum U-Bootoffizier dann bislang als einzige erfolgreich durchlaufen und gehört nun einer festen Besatzung an.

Quellen: