1935 Hitler
Adolf Hitler besichtigt U-Boote der Kriegsmarine
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30.01.1933 durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler entwickelte sich bald eine deutliche Wiederaufrüstung Deutschlands unter einseitiger Aufkündigung der bisherigen Beschränkungen des Versailler Vertrages von 1919. Im März 1935 wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und die bisherige Reichswehr wurde als Kern in die im Aufbau befindliche „Wehrmacht“ überführt. Die bisherige „Reichsmarine“ wurde nun in „ Kriegsmarine“ umbenannt.
Hitler als Reichskanzler und „Führer“ des Deutschen Reichs war ein häufiger Besucher von Einheiten, Verbänden und Dienststellen der Wehrmacht, so auch bei solchen der Kriegsmarine. Nach einem ersten Besuch der noch Reichsmarine am 22. und 23.05.1933 in Kiel folgten zahlreiche weitere Aufenthalte, bis hin zu mehrtägigen Mitfahrten in See auf Einheiten der Marine. Er war 1936 auch Gast bei den Stapelläufen der Schlachtschiffe Scharnhorst in Wilhelmshaven, Gneisenau in Kiel, sowie 1939 bei der Tirpitz in Wilhelmshaven und Bismarck in Hamburg, aber auch 1938 beim Flugzeugträger Graf Zeppelin in Kiel.
Mit den Bildern aus dem U-Boot-Archiv weisen wir auf einige Besuche Hitlers bei den U-Booten hin. So nahm er am 17.12.1935 an der feierlichen Aufstellung der U-Boot-Flottille „Weddigen“ in Kiel teil und besichtigte dabei genauer das Typ II B U-Boot U 7. Überliefert ist auch ein weiterer Besuch kurz nach Beginn des Zweiten Welt-krieges am 28.09.1939 in Wilhelmshaven, wo er die Besatzung von U 29 zu ihrem Einsatz mit der Versenkung des britischen Flugzeugträgers Courageous am 17.09.1939 beglückwünschte.
Bekannt auch sein Empfang der Besatzung von U 47 mit gemeinsamen Mittagessen am 18.10.1939 in der Reichskanzlei in Berlin nach deren erfolgreichen Einsatz am 14.10.1939 in Scapa Flow mit der Versenkung des britischen Schlachtschiffes Royal Oak. Dazu verweisen wir auch auf das Sonderheft von U 47 aus dem Scherzers Militär-Verlag.
Dennoch, das Verhältnis Hitlers zur Marine blieb immer weitgehend eher distanziert und seine Einschätzungen des Wertes von Seestreitkräften sowie seine Auseinandersetzungen mit dem Oberbefehlshaber der Marine, Großadmiral Erich Raeder, sind nur zu bekannt.