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Weiteres Video zu Arbeitsplätzen an Bord eines deutschen U-Bootes der Klasse 212A

Am 27.09.2014 lief aus seinem Heimatstützpunkt Eckernförde das U-Boot U 33 der Klasse 212A zu einem mehrmonatigen Einsatz im Mittelmeer aus, u.a. dabei zur Teilnahme an der NATO Operation ACTIVE ENDEAVOUR. Die jetzige Fahrbesatzung mit 28 Mann unter dem Kommandanten Korvettenkapitän Stephan Pfeiffer wird das Boot bis Anfang nächsten Jahres bedienen und soll dann im Januar 2015 von einer weiteren, der zur Zeit 7 aufgestellten Fahrbesatzungen für die deutschen U-Boote der Klasse 212A übernommen werden, so dass die Abwesenheitsbelastungen für die Soldaten erträglich gehalten werden können, während die U-Boote monatelang ohne Notwendigkeit der zwischenzeitlichen Rückverlegungen im Einsatzgebiet verbleiben können.

Solche langen Einsätze der U-Boote der Klasse 212A sind nichts ungewöhnliches, es sei nur an den 7 Monate langen Mittelmeereinsatz von U 34 in 2011 oder die über 6-monatige USA-Reise von U 32 in 2013 erinnert. U 33 wird im Mai 2015 in Eckernförde zurückerwartet. Seit dem 22.09.2014 präsentiert die Deutsche Marine in ihrem Internet-Auftritt ein weiteres Kurz-Video aus der laufenden Serie zur Darstellung von typischen Arbeitsplätzen an Bord eines U-Bootes der Klasse 212A. Auf U 31 wird nach dem Arbeitsplatz „Sonarbediener“ und „Kommandant“ diesmal die Arbeit des Antriebsanlagen- und Waffeneinsatzpersonals gezeigt. Das Video kann auch bei Youtube gesehen werden.

Quellen:

US Navy führt 4.000ste strategische Patroullienfahrt durch

Am 19.09.2014 melden die Medien in den USA die erfolgreiche Durchführung der 4.000 Einsatzfahrt („strategische Patroullie“) eines SSBN der US Navy. In feierlichen, gleichzeitig in den Stützpunkten Bangor, Washington am Pazifik und Kingsbay, Georgia am Atlantik, durchgeführten Zeremonien wurde diese Zahl gewürdigt.

Am 30.12.1959 wurde mit der USS George Washington das erste SSBN der US Navy in Dienst gestellt und nahm im Januar 1961 seine erste Einsatzfahrt auf. Danach wurden insgesamt 59 SSBN für die US Navy in Dienst gestellt, viele davon sind inzwischen bereits wieder außer Dienst bzw. sind umgerüstet. Zur Zeit sind 14 „Trident“-SSBN im Dienst und die langfristige Planung sieht den Betrieb von mindestens 12 SSBN („Fleet Ballistic Missile Submarines“) vor.

Bekanntlich haben sich die USA und die Sowjetunion/ Russland nach mehreren Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträgen bei den strategischen Nuklearwaffen, wie SALT, START I und START II, SORT, usw.) inzwischen auf Obergrenzen bei den nuklearen Gefechtsköpfen von je 1.500 bis 1.675 geeinigt. Tatsächlich werden als aktuelle Zahlen gegenwärtig rund 1.920 nukleare Gefechtsköpfe im Besitz der USA, 1.600 in Russland, 290 in Frankreich und 160 in Großbritannien genannt. Etwa 50 % der nuklearen Abschreckungskapazitäten der USA werden auf den Atom-UBooten durch die ballistischen Flugkörpern des Typs „Trident“ mit ihren Mehrfachsprengkörpern dargestellt.

Quellen:

Mögliche Beschleunigung des indischen U-Boot-Programms

Wir hatten zu den indischen U-Booten häufiger berichtet, so in den Strandgut-Ausgaben 03-2014, 04-2014, 07-2014 und 08-2014.
Nicht nur die Flotte der in Dienst gestellten 13 indischen U-Boote (4 ältere U-Boote der zwischen 1986 und 1994 beschafften Shishumar-Klasse/ Typ 209 und nach dem Unglück mit dem INS Sindhurakshak 14.08.2013 nur noch 9 der zwischen 1986 und 2000 beschafften 10 U-Boote der „Sindhughosh“-Klasse/ „Kilo“-Klasse) schwimmt nach ihren vielen Zwischenfällen ebenso in schwerer See (nur rund die Hälfte davon sind bestenfalls einsatzbereit), wie auch die laufenden und geplanten Neubauprogramme. Dazu ist von den ambitionierten Plänen für indische Atom U-Boote bislang nur die Beschaffung auf Lease-Basis des INS Chakra umgesetzt worden, welches als ehemaliges russisches U-Boot Nerva/ K-152 der „Akula II-Klasse am 29.11.2011 für 10 Jahre gemietet wurde. Das zweite indische Atom-Boot, das rund 6.000 t verdrängende SSBN INS Arihant, ist als indische Eigenproduktion zwar schon 2009 vom Stapel gelaufen und führt seit Sommer 2013 seine See- und Waffenerprobungen durch, dennoch scheint die für Mitte 2015 angekündigte Indienststellung fraglich.

Sieht man den Stand der Einsatzbereitschaft der in Dienst gestellten U-Boote sowie die laufenden Bauprogramme und berücksichtigt man die übliche Zeit von 7 bis 8 Jahre von Baubeginn bis zur Indienststellung eines neuen U-Bootes, dann bestehen nicht nur in Indien berechtigte Sorgen um die Fähigkeit Indiens zum Betrieb einer schlagkräftigen U-Bootwaffe als erklärte Regionalmacht im Indischen Ozean.

So mehren sich die Anzeichen, dass es zu einer Beschleunigung der laufenden und geplanten Beschaffungsprogramme in Indien kommt. Das laufende Beschaffungsvorhaben „Project 75“ wurde 2005 begonnen, in dessen Umsetzung nun 6 diesel-elektrische SSK mit AIP (MESMA) des französischen Typs „Scorpene“ in Indien gebaut werden. Dieses Programm hat zur Zeit bereits eine Verzögerung von 4 Jahren erfahren und das erste Boot wird nicht vor 2016 abgeliefert, die weiteren Boote dann im 8-10-monatigen Abstand. Für diese Boote ist zudem immer noch kein Vertrag zur Beschaffung der für diese U-Boote vorgesehenen ca. 98 Schwergewichtstorpedos unterschrieben worden. Große Beschleunigungen scheinen bei diesem Projekt aber kaum noch möglich, zumal die 6. Einheit dieser Bauserie mit einem in Indien entwickelten AIP-System ausgestattet werden soll.

Das zweite Großprojekt „Project 75 India“, nämlich die Beschaffung von 6 weiteren AIP U-Booten mit der Fähigkeit zum Verschuss von Marschflugkörpern für Landzielbekämpfung ist zwar in 2007 offiziell gebilligt worden, die dafür weltweite Ausschreibung, immer wieder angekündigt, wartet weiter auf ihre Aktivierung. Davon sollen nun, auch um Zeit zu sparen, die ersten beiden Einheiten im Ausland gebaut, drei weitere auf der Marinewerft in Mazagon (Mumbai/ Bombay) und das sechste auf der Hindustan-Werft in Visakhapatnam an Indiens Ostküste.

Das dritte Großprojekt, die Beschaffung von zunächst 4 SSBN ist zwar mit den inzwischen aufgenommenen See- und Waffenerprobungen des INS Arihant, dem für Mitte 2015 angekündigten Stapellauf der zweiten Einheit des Programms, der INS Aridhaman, und dem Baubeginn der dritten Einheit in 2014 nun unterwegs, scheint aber ebenfalls einige Verzögerungen aufgrund der neuen Technik in vielen Bereichen (nuklearer Antrieb, mitgeführte SLBM) zu erfahren. Deshalb bleibt abzuwarten, ob die 4 SSBN tatsächlich, wie geplant, alle bis 2020 in Dienst gestellt sind.

Das vierte Großprojekt, die Beschaffung von 6 SSN und deren Bau in Indien, hängt stark von den Erfahrungen mit dem Bau der indischen SSBN in Indien ab. Die o.a. Entwicklung muss gesehen werden vor dem Hintergrund des in 1999 gebilligten U-Boot-beschaffungsprogramm für die nächsten 30 Jahre, welcher bis 2012 den Zulauf von 12 neuen Booten und bis 2030 weitere 12 Einheiten vorsieht. Tatsächlich sehen wir von den damals geplanten U-Booten heute 1 SSN als Leasing Objekt bis 2021 im Dienst, 1 SSBN in Dienst vielleicht 2015, drei weitere SSBN im Bau und nicht vor 2020 im Dienst, dazu 6 konventionelle AIP U-Boote im Bau und ab 2016 zulaufend, dazu die demnächst zu erwartende offizielle Ausschreibung für 6 weitere AIP-Boote. Das Ziel für 2012 damit weit verfehlt und in 2030 im besten Fall 4 SSBN und 12 AIP-Boote im Dienst, vielleicht dann auch 6 SSN im Bau.

Quellen:

Chinesisches U-Boot macht Hafenbesuch in Sri Lanka

Einen Tag vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi JinPing in Sri Lanka erfolgte ein informeller Hafenaufenthalt des chinesischen diesel-elektrischen U-Bootes Große Mauer 0329 (Great Wall 0329) in der Hauptstadt Sri Lankas Colombo, wo das Boot dann vom 07. bis 14.09.2014 blieb. Nach chinesischen Angaben sollte das U-Boot dann zeitweise zur chinesischen Einsatzgruppe mit dem Zerstörer Changchun und der Fregatte Changzhou stoßen, die vor der somalischen Küste und im Golf von Aden im internationalen Anti-Pirateneinsatz war. Bekanntlich unterstützt China seit Dezember 2008 die Anti-Piraterie-Operationen regelmäßig durch Entsendung einer Einsatzgruppe, zumeist aus mindestens einem Zerstörer und einer Fregatte mit einer Versorgungseinheit bestehend. Das U-Boot soll mehrere Wochen bei der Einsatzgruppe verweilen, zwischendurch aber immer wieder nach Colombo zurückverlegen.

Es ist schon bemerkenswert, dass dieses relativ kleine U-Boot der „Song“-Klasse des Typs 039, von denen ab 1994 in Wuhan insgesamt 3 Einheiten gebaut wurden, die großen Entfernungen durch den Indischen Ozean bewältigte, nur um eine eigene Überwassereinsatzgruppe zu unterstützen. Zweifellos sollte mit dieser Fahrt auch ein neues Selbstbewußtsein der chinesischen U-Bootflotte demonstriert werden, die zudem ein erweitertes Fähigkeitsspektrum aufzeigen.

Song-Klasse-Boot, Typ 039G
Song-Klasse-Boot, Typ 039G (Bild: SteKrueBe,CC BY-SA 3.0)

Die U-Boote der „Song“-Klasse als chinesische Eigenproduktion sind seit 1997 in Dienst, Bei 75 m Länge und 9,9 m Breite verdrängen diese diesel-elektrischen U-Boote rund 1.700 to, getaucht 2.250 to. Sie haben 6 Torpedorohre 53,3 cm und können alternativ auch bis zu 24 Minen mitnehmen. Die Überwassergeschwindigkeit wird mit 15 kts und die Unterwassergeschwindigkeit mit 20 kts angegeben. Die Besatzung soll 62 Mann umfassen.

Quellen:

Neue SSGNs der Royal Navy nach mehreren Monaten wieder zurück

Am 07.10.2014 kehrte nach rund 8 monatiger Abwesenheit mit Einsätzen in Mittelmeer und im Indischen Ozean das Typboot der neuen SSGN der britischen Royal Navy, HMS Astute, in seinen Heimathafen Faslane in Schottland zurück. HMS Astute war Mitte Februar ausgelaufen und hatte im Mittelmeer an mehreren NATO-Übungen und Operationen teilgenommen und war dann durch den Suez-Kanal bis nach Bahrein in den Arabischen Golf und für weitere multinationale Übungen im Golf von Bengalen gelaufen.

Und zwei Tage später kam auch das zweite der bereits in Dienst gestellten SSGN der „Astute“-Klasse, HMS Ambush, wieder nach Faslane zurück. HMS Ambush hatte Faslane am 04. Juli 2014 verlassen und war dann über den Äquator bis nach Rio gelaufen, um dort im August an den 100 Jahr-Feierlichkeiten der brasilianischen Marine teilzunehmen.

Quellen:

Neues zu Bauprogrammen, Stapelläufen und Indienststellungen bei anderen Marinen

US Navy

Wir hatten wiederholt zum Stand des Beschaffungsvorhaben für die SSGN der „Viginia“-Klasse für die US Navy berichtet, so in unseren Strandgut-Ausgaben 07-2014, 04-2014 und 02-2014. Danach sind bekanntlich seit 2004 nunmehr 10 U-Boote dieser Klasse des Block I und Block II bereits in Dienst gestellt, ein 11. U-Boot, das erste aus dem Block III, ist am 25.10.2014 gefolgt (USS North Dakota/ SSN-784) und weitere 17 (aus dem 8 Einheiten umfassenden Block III und Block IV mit dann mit weiteren 10 Einheiten) sind im Bau bzw. bewilligt (SSN 785 bis SSN-801), davon am 28.04.2014 der 17,6 Mrd. USD-Vertrag (= 14 Mrd. Euro) mit General Electric zum Bau der 10 SSGN (SSN-792 bis SSN-801) des Block IV. Die Beschaffungsplanungen für die „Virginia“- Klasse sehen noch einen Block V mit 4 SSGN vor, was die Gesamtzahl an SSGN dieser Klasse dann auf insgesamt 32 bringen würde.

Das erste SSGN des Block IV, insgesamt dann das 19. U-Boot dieser Klasse, soll nun den Namen USS Vermont erhalten, wie der Marinestaatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Ray Mabus, am 18.09.2014 offiziell bekannt gab. Der Bau des U-Bootes soll bei der GE Electric Boat Werft in Groton, Connecticut, erfolgen. Erste Aufträge für Materialbeschaffungen für die USS Vermont sind bereits am 17.04.2012 erteilt worden.

Quellen:

Marine Israels

Am 23.09.2014 wurde im israelischen Marinehafen von Haifa das in Deutschland bei TKMS/ HDW gebaute Export U-Boote der „Dolphin“-Klasse, die INS Tanin, im Beisein von Premierminister Benjamin Netanjahu von der israelischen Marine begrüßt. Dazu wird ein durch die Nachrichtenagentur Reuters gefertigtes Video gezeigt, welches u.a. Innenaufnahmen von diesem U-Boot enthält.

Die Tanin wurde 2007 auf Kiel gelegt und lief im Mai 2012 vom Stapel, am 30.06.2014 wurde sie in Kiel offiziell in Dienst gestellt. Nach Abschluss der See- und Waffenerprobungen hatte sie am 08.09.2014 Kiel verlassen und ist nun in Israel eingetroffen.
Die Tanin ist das 4. U-Boot der laufenden Beschaffung von insgesamt 6 U-Booten der „Dolphin“-Klasse und zugleich die erste Einheit von dreien mit außenluftunabhängigem Antrieb (AIP). Die ersten drei U-Boote der Serie sind noch als reine diesel-elektrischen U-Boote gebaut worden, während die Einheiten Nr. 4 bis 6 auf der Basis des deutschen Exporttyps 214 mit AIP-Systemen versehen sind. U-Boot Nr. 5, die Rahav ist im April 2013 vom Stapel gelaufen und soll noch in 2014 in Dienst gestellt werden. Alle 6 neuen U-Boote der „Dolphin“-Klasse für die Marine Israels sollen bis spätestens 2019 in Dienst gestellt und in Israel sein.

Quellen:

Italienische Marine

Am 09.10.2014 lief bei Fincantieri in Muggiano/ La Spezia das 3. Boot der italienischen U-Boote des Typs 212A vom Stapel, die Indienststellung soll noch in 2015 erfolgen. Als Teil des am 21.04.2008 in Auftrag gegebenen 2. Loses der italienischen AIP-Boote war die Pietro Venuti am 09.10.2011 auf Kiel gelegt worden. Parallel zur deutschen U-Bootflotte hatte die italienische Marine ab 1996 ebenfalls außenluftunabhängige und weitgehend typgleiche U-Boote des Typs 212A in die Beschaffung gegeben, das AIP-System wurde dabei von den deutschen U-Bootbauern HDW geliefert. Mit der Salvatore Todaro (S-526) am 29.03.2006 und der Scirè (S-527) am 19.07.2007 waren die ersten beiden dieser U-Boote in Dienst gestellt. Das nun im Bau befindliche zweite Los von zwei Booten wird nach der Pietro Venuti (S-528) noch die Romeo Romei (S-529) als viertes Boot sehen, zu dessen Fertigstellung aber noch keine genauen Angaben gemacht worden sind, offiziell wird immer noch die Jahreszahl 2016 als Indienststellungstermin für dieses Boot genannt. Die Scirè war in 2008 übrigens das erste U-Boot des Typs 212A, das die USA besucht hat.

Quellen:

Griechische Marine

Wir hatten in unserem Strandgut 07-2014 zuletzt zum Stand des Zulaufs der neuen U-Boote mit außenluftunabhängigem Antrieb (AIP) für die Marine Griechenlands berichtet, wonach die griechische Regierung trotz der schwierigen Haushaltslage im Sommer 2014 mit einer Anschubfinanzierung von 75 Mio. Euro wieder Bewegung in das weitgehend zum Stillstand gekommene Bauprogramm von vier U-Booten des deutschen Exporttyps 214 bringen wollte, von denen bisher nur das erste, noch bei HDW in Kiel gebaute Boot, die Papanikos bislang in Dienst gestellt worden ist. Nun ist das bis Anfang 2014 zu 80 % in Griechenland fertig gebaute U-Boot, welches im Februar 2003 auf Kiel gelegt worden und im November 2006 vom Stapel gelaufen war, mit den neuen Haushaltsmitteln endlich vervollständigt worden. Früher als noch Mitte 2014 angegeben, konnte nun aber bereits am 06.10.2014 bei in der Hellenic Shipyard in Salamis die Pipinos als zweites Boot der neuen AIP-U-Boote des deutschen Exporttyps 214 in Dienst gestellt werden.

Quellen: