Beuteboote

Home / Beuteboote

Von Deutschland erbeutete und in Dienst gestellte Unterseeboote im Zweiten Weltkrieg – insgesamt 15 Boote.

UA (ex Batiray – Türkei)

u-a-001
U A nach Rückkehr am 28.08.1940 in Kiel (Schaden an der Decksverkleidung Höhe Turm)

Kiellegung : 10.02.1937
Stapellauf : 28.09.1938
Indienststellung : als UA am 20.09.1939
Bauwerft : Germania-Werft Kiel (im Auftrag der Türkei)

Das Boot wurde von der türkischen Marine als Batiray bestellt und der Bau weitgehend fertiggestellt, aber wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr ausgeliefert, deshalb von Deutschland übernommen und als UA in Dienst gestellt. Zwischen September 1939 und August 1942 unternahm es insgesamt 9 Feindfahrten von Kiel, danach von Lorient und St.Nazaire im besetzten Frankreich aus und versenkte dabei 9 Handelsschiffe. Es folgte zwischen August 1942 und Mai 1944 in der Ostsee der Einsatz als Schulboot. Im Mai 1944 wurde das Boot dann in Neustadt außer Dienst gestellt und am 03.05.1945 im Marinearsenal Kiel selbst versenkt. Später wurde es gehoben und verschrottet.


UB (ex HMS Seal – Großbritannien)u-b-001
Kiellegung : 09.12.1936
Stapellauf : 27.09.1938
Indienststellung : 28.01.1939 / als UB: 30.11.1940
Bauwerft : Marinewerft in Chatham

Das britische U-Boot HMS Seal wurde am 05.05.1940 nach deutschen Fliegerangriffen vor der schwedischen Insel Vinga im Skagerrak von seiner Besatzung aufgegeben und durch ein deutsches Marinefahrzeug am 11.05.1940 über Frederikshavn in die Germania-Werft in Kiel geschleppt. Dort wurde es wieder instandgesetzt und am 30.11.1940 als UB für Schul- und Versuchszwecke von der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Bereits am 31.07.1941 wurde es jedoch wieder außer Dienst gestellt und ausgeschlachtet, am 03.05.1945 erfolgt die Selbstversenkung in der Kieler Förde.


b-2_b-3__b-4
Drei Boote der norwegischen B-Klasse B 2, B 3 und B 4

UC 1 (ex B 5 – Norwegen)
Kiellegung : März 1914
Stapellauf : 17.06.1929
Indienststellung : 01.10.1929 / als UC 1: 20.11.1940
Bauwerft : Marinewerft Bergen

Das Boot der norwegischen B-Klasse, dessen Bau durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen war, wurde nach der deutschen Besetzung Norwegens von der Kriegsmarine am 09.04.1940 als UC 1 in Kristiansand in Dienst gestellt, um dann zwischen Juni 1941 und März 1942 in der Ostsee zunächst als Schulboot verwendet zu werden. Das Boot erreichte jedoch nie seine uneingeschränkte Einsatzfähigkeit und wurde deshalb bereits am 28.03.1942 wieder außer Dienst gestellt und danach verschrottet.


UC 2 (ex B 6 – Norwegen)
Kiellegung : Dezember 1925
Stapellauf : 24.09.1929
Indienststellung : 01.05.1930 / als UC 2: 20.11.1941
Bauwerft : Marinewerft Bergen

Das Boot wurde von der deutschen Kriegsmarine nach der Besetzung Norwegens am 04.05.1940 in Florø übernommen und am 20.11.1941 als UC 2 in Dienst gestellt, um dann zwischen November 1941 und November 1944 in der Ostsee und in Bergen als Schulboot verwendet zu werden. Es wurde im November 1944 in Bergen wieder außer Dienst gestellt und am 03.05.1945 vor Kiel selbst versenkt.


UD 1 (ex HMS H-6 – Großbritannien, ex O 8 – Niederlande)
Kiellegung : 1915
Stapellauf : 12.05.1915
Indienststellung : Royal Navy am 10.06.1915/ Niederländische Marine am 07.05.1917/ als
UD 1 am 21.11.1940
Bauwerft : Canadian Vickers, Montreal/Kanada als H 6 für die Royal Navy gebaut.

Das für Großbritannien in Kanada gebaute Boot (ex H 6) lief am 19.01.1916 vor Schiermonnikoog auf Grund und wurde von der Niederländischen Marine gehoben. Nachdem Großbritannien das Boot an die Niederlande verkauft hatte, wurde es als O 8 von der Niederländischen Marine 1917 wieder in Dienst gestellt. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde das Boot von der deutschen Kriegsmarine am 14.05.1940 in Den Helder übernommen und am 21.11.1940 als UD 1 in die Kriegsmarine eingereiht, um in der Ostsee als Schulboot eingesetzt zu werden. Das Boot wurde am 23.11.1943 in Kiel außer Dienst gestellt und am 03.05.1945 selbst versenkt.


UD 2 (ex O 12 – Niederlande)
Kiellegung : 20.10.1928
Stapellauf : 08.11.1930
Indienststellung : 20.07.1931 / als UD 2: 30.01.1943
Bauwerft : De Schelde, Vlissingen

Das Boot wurde von der niederländischen Marine am 14.05.1940 in Den Helder selbst versenkt. Es wurde dann von der deutschen Kriegsmarine gehoben und im Januar 1943 als UD 2 in Dienst gestellt. Das Boot wurde in Bergen als Schulboot verwendet und am 06.07.1944 außer Dienst gestellt. Am 03.05.1945 erfolgte die Selbstversenkung vor Kiel.


UD 3 (ex O 25 – Niederlande)
Kiellegung : 10.04.1939
Stapellauf : 01.05.1940
Indienststellung : als UD 3: 08.06.1941
Bauwerft : Wilton Feyenoord, Schiedam

Das Boot wird am 14.05.1940 im unfertigen Zustand von der deutschen Kriegsmarine auf der Werft in Rotterdam übernommen. Die Kriegsmarine führte den Bau zu Ende und stellte das Boot am 08.06.1941 als UD 3 in Dienst. Das Boot unternahm vom deutschen Stützpunkt Lorient im besetzten Frankreich aus Feindfahrten zwischen Juni 1941 und Februar 1942. Später erfolgte der Einsatz als Schulboot in Bergen zwischen März 1943 und Oktober 1944. Das Boot wurde am 13.10.1944 außer Dienst gestellt und am 03.05.1945 vor Kiel selbst versenkt.


UD 4 (ex O 26 – Niederlande)u-d4-001
Kiellegung : 20.04.1939
Stapellauf : 23.05.1940
Indienststellung : als UD 4: 30.01.1942
Bauwerft : Wilton-Feijenoord, Schiedam

Das Boot wird am 14.05.1940 im unfertigen Zustand von der deutschen Kriegsmarine auf der Werft in Rotterdam übernommen. Die Kriegsmarine führte den Bau zu Ende und stellte das Boot am 28.01.1941 in Dienst. Das Boot wurde zwischen Januar 1942 und März 1944 als Schulboot in der Ostsee verwendet. Am 19.03.1944 wurde es außer Dienst gestellt und am 03.05.1945 vor Kiel selbst versenkt.


UD 5 (ex O 27 – Niederlande)
Kiellegung : 1939 (niederländisch)
Stapellauf : 26.04.1941
Indienststellung : als UD 5: 30.01.1942
Bauwerft : Wilton Feyenoord, Schiedam

 Das Boot wird am 14.05.1940 im unfertigen Zustand von der deutschen Kriegsmarine auf der Werft in Rotterdam übernommen. Die Kriegsmarine führte den Bau zu Ende und stellte das Boot im Januar 1942 als UD 5 in Dienst. Das Boot wurde zwischen Januar 1942 und August 1942 zunächst als Schulboot in der Ostsee verwendet, dann aber für Feindfahrten von August 1942 bis Januar 1943 vom deutschen Stützpunkt Lorient aus eingesetzt. Vom Januar 1943 bis Mai 1945 wurde es wieder als Schulboot in Bergen verwendet. Es kapituliert am 08.05.1945 in Bergen, wird am 30.05.1945 von Bergen nach England überführt, später an die Niederlande zurück gegeben und als O 27 in Dienst gestellt.


UF 1 (ex L`Africaine – Frankreich)

Dieses Boot der französischen „L´Aurore“-Klasse wurde im Juni 1940 nach der deutschen Besetzung Frankreichs von der Kriegsmarine auf der Worms-Werft in Rouen noch im Bauzustand übernommen. Es erhielt am 13.05.1941 den Namen UF 1, wurde aber nie fertig und in Dienst gestellt. Nach Kriegsende wurde es von Frankreich am 07.12.1946 vom Stapel gelassen und in Dienst gestellt


UF 2 (ex La Favorite – Frankreich)
Kiellegung : 1937
Stapellauf : September 1938
Indienststellung : als UF 2: 05.11.1941
Bauwerft : Chantier Worms, Rouen

 Das Boot der französischen „L´Aurore“-Klasse wird im Juni 1940 im fast fertigen Bauzustand von der deutschen Kriegsmarine übernommen und als UF 2 im November 1941 in Dienst gestellt. Es war das einzige französische U-Boot, das von der Kriegsmarine übernommen und in Dienst gestellt wurde. Es diente allerdings nur als Schulboot, u.a. zwischen November 1942 und August 1943 in Kiel und zwischen August 1943 und Juli 1944 in Bergen. Nach einem Unfall am 05.07.1944 sank es, wurde aber wieder gehoben, dann aber im Mai 1945 vor Gotenhafen zerstört.


UF 3 (ex L´Astrée, nach anderen Angaben L´Andromède – Frankreich)

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war dieses Boot noch im Bau auf der französischen Dubigeon-Werft in Nantes als Teil der „L´Aurore“-Klasse französischer U-Boote. Nach der Besetzung Frankreichs wurde der Bau von der Kriegsmarine übernommen und am 13.05.1941 mit den Namen UF 3 versehen, jedoch nie fertig gestellt und in Dienst gestellt. Das Boot wurde von Frankreich nach dem Krieg zu Ende gebaut und im Oktober 1949 in Dienst gestellt.


UIT 1 – 20 (Italien)

Nach der italienischen Kapitulation im September 1943 wurden diese Boote von der Kriegsmarine noch im unfertigen Bauzustand übernommen. Doch keines der Boote wurde während der deutschen Besetzung fertig gebaut, einige sogar so gelassen, wie sie vorgefunden worden waren (UIT 1, UIT 2, UIT 3, UIT 6 und UIT 9), einige wiederum wurden zerstört (UIT 7, UIT 10, UIT 11, UIT 12, UIT 13, UIT 14) und andere durch alliierte Luftangriffen zerstört (UIT 4, UIT 5, UI 8, UIT 15, UIT 16, UIT 18, UIT 19, UIT 20). Das Klein-U-Boot UIT 17 (ex italienisch CM-1) wurden im April 1945 von italienischen Partisanen auf der CRDA-Werft in Monfalcone erbeutet.


UIT 21 (ex Giuseppe Finzi – Italien)
Kiellegung : 1935
Stapellauf : 29.06.1935
Indienststellung : 08.01.1936
Bauwerft : OTO (Odero-Terni-Orlando), La Spezia

Das Boot der italienischen „Calvi“-Klasse wurde nach der italienischen Kapitulation im September 1943 von der deutschen Kriegsmarine in Bordeaux übernommen und für Transportaufgaben zwischen Europa und Japan umgebaut, am 14.10.1943 in Dienst gestellt, führte jedoch keine Transportfahrt mehr durch. Am 25.08.1944 erfolgte deshalb in Bordeaux die Selbstversenkung.


UIT 22 (ex Alpino Bagnoli – Italien)
Kiellegung : 1937
Stapellauf : 28.10.1939
Indienststellung : 22.12.1939 / als UIT 22: 10.09.1943
Bauwerft : Cantiere Tosi, Tarrent

Das Boot der italienischen „Liuzzi“-Klasse wurde nach der italienschen Kapitulation im September 1943 von der deutschen Kriegsmarine im deutschen U-Boot-Stützpunkt in Bordeaux übernommen und als UIT 22 wieder in Dienst gestellt. Zusammen mit UIT 23, 24 und 25 wurde es für Transportaufgaben zwischen Europa und Japan genutzt und von einen gemischten deutsch-italienischen Besatzung betrieben. UIT 22 sank am 11.03.1944 vor dem Kap der Guten Hoffnung nach Angriffen eines südafrikanischen Kampfflugzeuges – alle 43 Mann der Besatzung kamen ums Leben.


UIT 23 (ex Reginaldo Giuliano – Italien)
Kiellegung : 1938
Stapellauf : 13.03.1939
Indienststellung : 03.02.1940 / als UIT 23: 10.09.1943
Bauwerft : Cantiere Tosi, Tarrent

Das Boot der italienischen „Liuzzi“-Klasse wurde von der Kriegsmarine nach der italienischen Kapitulation im September 1943 in Singapur übernommen und als UIT 23 wieder in Dienst gestellt. Zusammen mit UIT 22, 24 und 25 wurde es für Transportaufgaben zwischen Europa und Japan genutzt und von einer gemischten deutsch-italienischen Besatzung betrieben. UIT 23 sank am 14.02.1944 nach einem Torpedotreffer des britischen U-Bootes HMS Tally Ho in der Straße von Malakka mit 26 Toten, aber 14 Überlebenden.


UIT 24 (ex Commandante Capellini – Italien)
Kiellegung : 25.04.1938
Stapellauf : 14.05.1939
Indienststellung : 23.09.1939/ als UIT 24: 10.09.1943/ als I-503: 10.05.1945
Bauwerft : Odero-Terni-Orlando (OTO), La Spezia

Das Boot der italienischen „Marcello“-Klasse wurde nach der italienischen Kapitulation im September 1943 von der deutschen Kriegsmarine in Sabang übernommen und als UIT 24 wieder in Dienst gestellt. Zusammen mit UIT 22, 23 und 25 wurde es hauptsächlich für Transportaufgaben zwischen Europa, Japan und in Fernost genutzt und von einer gemischten deutsch-italienischen Besatzung betrieben. Das Boot wurde nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 von der japanischen Marine übernommen und als I-503 in Dienst gestellt. Nach der japanischen Kapitulation wurde es am 16.04.1946 von der US-Navy versenkt.


UIT 25 (ex Luigi Torelli – Italien)
Kiellegung : 15.02.1939
Stapellauf : 06.01.1940
Indienststellung : 15.05.1049/ als UIT 25: 10.09.1943/ als I-504: 10.05.1945
Bauwerft : Odero-Terni-Orlando (OTO), La Spezia

Das Boot der italienischen „Marconi“-Klasse wurde nach der italienischen Kapitulation im September 1943 von der deutschen Kriegsmarine in Sabang übernommen und als UIT 25 im September 1943 wieder in Dienst gestellt. Zusammen mit UIT 22, 23 und 24 wurde es für Transportaufgaben zwischen Europa, Japan und in Fernost genutzt und von einer gemischten deutsch-italienischen Besatzung bedient. Nach der deutschen Kapitulation wurde das Boot von der Japanischen Marine im Mai 1945 als I 504 in Dienst gestellt und nach der japanischen Kapitulation von der US-Navy versenkt.