Besondere Ereignisse – K.u.k.-Kriegsmarine

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24.11.1906

Österreich-Ungarn gibt den Bau von 2 U-Booten (Typ „Lake“) für die k.u.k. Kriegsmarine in Auftrag, der Auftrag für die nächsten beiden U-Boote (Typ „Germania“) mit Bau in Deutschland erfolgte am 12.03.1907 und am 03.12.1907 gingen dann die letzten beiden (Typ „Holland“) der 6 Vorkriegs-U-Boote der k.u.k. Kriegsmarine in Auftrag.

29.08.1909

Mit dem U-Boot SM „U-4“ wird das erste U-Boot der k.u.k. Kriegsmarine in Dienst gestellt.

28.11.1914

Die kurz vor der Fertigstellung befindlichen und 1913 bei der Germaniawerft in Bauauftrag gegeben 5 U-Boote (U 7 bis U 11) wurden an das Deutsche Reich verkauft, weil eine Überführung auf eigenem Kiel in das Mittelmeer militärisch als zu risikoreich betrachtet wurde.

28.11.1914

Als erste Kriegshandlung der k.u.k. U-Boote bringt SM U-4 in der Adria das albanische Segelschiff Fiore del Mare auf.

20.12.1914

Das französische U-Boot Curie versucht in den Marinestützpunkt Pola das k.u.k. Kriegmarine einzudringen, scheitert an der dortigen Netzsperre und sinkt. Das Boot wird von der k.u.k. Kriegsmarine gehoben, Instand gesetzt und am 01.06.1915 als SM U 14 in Dienst gestellt.

21.12.1914

U 12 gelingt in der Straße von Otranto ein Torpedotreffer auf den französischen Panzerkreuzer Jean Bart und beschädigt diesen schwer.

01.06.1915 

Die k.u.k. Kriegsmarine stellt das ehemalige französische U-Boot Curie als U 14 in Dienst, das am 20.12.1914 bei einem Eindringversuch nach Pola gesunken war, nach mehreren erfolglosen Versuchen dann endgültig am 31.01.1915 gehoben werden und in Pola Instand gesetzt werden konnte. Kommandant wird ab Oktober 1915 der Linienschiffsleutnant Baron Georg Ludwig Ritter von Trapp (bisher Kdt. von U 6 und U 5), der am Ende des Ersten Weltkrieges der erfolgreichste U-Boot-Kommandant der k.u.k. Marine wurde.

Noch berühmter wurde er allerdings als Witwer (1922) von 7 Kindern, der 1927 die bisherige Erzieherin der Kinder, Maria, heiratete und beide mit ihren Kindern als singende Familie zu großer Berühmtheit gelangten. Emigrierte nach dem „Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 in die USA und wurde auch dort sehr bekannt. Die Geschichte der Familie von Trapp wurde weltbekannt durch die deutschen Filme („Die Trapp-Familie“ 1956/ 1958) und das Broadway Musical „Sound of Music“ (1959).

10.06.1915

U 11 versenkt vor Venedig das italienische U-Boot Medusa.

26.06.1915

U 10 versenkt das italienische Torpedoboot 5 PN.

18.07.1915

U 4 versenkt vor Ragusa den italienischen Panzerkreuzer Guiseppe Garibaldi.

08.08.1915

U 5 versenkt vor Pelagosa das italienische U-Boot Nereide.

09.08.1915

U 12 läuft bei dem Versuch, in die Lagune von Venedig einzudringen, auf eine Mine. 17 Tote.

12./13.08.1915

U 3 greift in der Straße von Otranto den italienischen Hilfskreuzer Città di Catania an und wird bei einem Rammversuch beschädigt. Am nächsten Morgen wird es durch den französischen Zerstörer Bisson entdeckt und durch Artilleriefeuer versenkt (7 Tote).

18.03.1916

U 6 versenkt vor Kap Laghi den französischen Zerstörer Renaudin.

13.05.1916

U 6 gerät in der Straße von Otranto in eine Netzsperre, aus der es sich nicht befreien kann. Bei der Annäherung dreier britischer Zerstörer versenkt die Besatzung das U-Boot selbst und gerät vollzählig in italienische Gefangenschaft.

23.06.1916

U 15 versenkt in der Straße von Otranto den französischen Zerstörer Fourche.

10.07.1916

U 17 versenkt vor Saseno den italienischen Zerstörer Impetuoso.

17.10.1916

U 16 versenkt nördlich von Korfu den italienischen Zerstörer Nembo, wird bei Auftauchen aber von den durch die Nembo gesicherten Handelsschiff Borminda gerammt und sinkt (2 Tote, Restbesatzung gerät in italienische Gefangenschaft).

31.01.1917

U 30 läuft zur Feindfahrt in das Seegebiet zwischen Malta und Kreta aus und ist danach verschollen (21 Tote), vermutlich bereits beim Transit durch die Straße von Otranto durch Minentreffer oder Betriebsunfall gesunken.

16.05.1917

U 5 läuft bei einer Übungsfahrt im Kanal von Fasana auf eine Mine (6 Tote), wird danach aber wieder gehoben und in Dienst gestellt.

21.02.1918

U 23 wird durch das italienische Torpedoboot Airone mit der gesamten Besatzung versenkt
(21 Tote).

07.06.1918

U 20 wird in der Tagliamentomündung durch 2 Torpedo des italienischen U-Bootes F-12 versenkt (18 Tote).

09.07.1918

U 10 läuft vor Caorle auf eine Mine und wird auf den Strand gesetzt. Obwohl das Boot später noch nach Triest geschleppt wird, wird es bis Kriegsende nicht mehr einsatzbereit.

20.09.1918

U 47 versenkt vor der albanischen Küste das französische U-Boot Circe.

31.10.1918

Nach der Niederlage der Mittelmächte am Ende des Ersten Weltkrieges wird die verbliebene k.u.k Flotte zunächst an den neuen jugoslawischen Staat übergeben. 1919/ 1920 wurden die U-Boote dann aufgeteilt: U 1, U 2, U 5, U 10, U 11, U 12(nach Bergung), U 15, U 17, U 21, U 27, U 28, U 29, U 32, und U 40 an Italien, sowie U 4, U 22, U 31, U 41, U 43 und U 47 an Frankreich. Alle übergebenen k.u.k. U-Boote wurden letztlich abgewrackt mit Ausnahme von U 14, das wieder an Frankreich zurückgegeben und erneut als Curie in Dienst gestellt wurde..

Die k.u.k. Kriegsmarine hatte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges insgesamt 27 U-Boote in Dienst gestellt, von denen 7, also ein Viertel, bei Einsätzen verloren gingen. Die k.u.k. U-Boote konnten nach gesicherten Erkennt-nissen 108 Handelschiffe mit 196.093 BRT versenken, die Versenkung weiterer 11 Handelsschiffe mit 41.000 BRT bleibt unklar. Dazu konnten 9 Kriegsschiffe versenkt und weitere 4 beschädigt werden (siehe Erwähnungen in obiger Auflistung).