Februar

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Neue Übersichten zu Kaiserlicher Marine

Seit Anfang dieses Jahres haben wir in unserem Internetauftritt Übersichten zu den U-Booten der Kaiserlichen Marine um mehrere Übersichten ergänzt. Damit sind nun unter „ Kaiserliche Marine“ detailliertere Angaben zu den Umfangszahlen, den Einsätzen und dem Verbleib dieser U-Boote ersichtlich, zudem werden Übersichten zum Personal der U-Bootwaffe der Kaiserlichen Marine geliefert. Die Angaben basieren im Wesentlichen auf den Übersichten, die der letzte Kommodore der Kaiserlichen U-Boote, Andreas Michelsen, 1925 („Der Ubootkrieg 1914-1918“) zusammengestellt hat und auf die im April 2012 veröffentlichte Dokumentation des Autorenteams Göthling/ Lörscher/ Schnetzke („Ausgeliefert – die deutschen U-Boote 1918-1920“), die wir nun auch als Buchbesprechung unter „ Literatur“ abgelegt haben.

Endgültiges Ende der Saga um den Verkauf von alten U-206A U-Booten an Thailand

Wir hatten in unseren „Strandgut“-Ausgaben schon mehrfach zu den Kaufabsichten Thailands für gebrauchte deutsche U-Boote berichtet, so in den Ausgaben 03-2011 und 02-2012. Dabei ging es um den möglichen Kauf von 4 bis 6 außer Dienst gestellter U-Boote der Klasse U-206A der Deutschen Marine für eine Summe von bis zu 190 Mill. Euro. Die Meldungen der Medien hierzu waren durchweg widersprüchlich und sie sprachen phasenweise sogar von einem bevorstehenden Vertragsabschluss.

Nun scheint das Ende dieser Saga besiegelt, denn das Thailändische Kabinett hat am 18.09.2012 erhebliche Mittel für andere Marine-Rüstungsprojekte bewilligt: Für rund 760 Mill. Euro sollen bis 2018 zwei neue Mehrzweckfregatten als Ersatz für die beiden 1994 bis 1998 von den USA übernommenen und zwischen 1970 und 1974 dort in Dienst gestellten Fregatten der „Knox“-Klasse als Kauflösung beschafft werden. Darüber hinaus wurden auch rund 175 Mill. Euro für die umfassende Instandsetzung und gleichzeitige Modernisierung der 1995 von China gelieferten beiden Fregatten „Taksin“ und „Naresuan“ bereitgestellt.

Bekanntlich hatte der Oberbefehlshaber der thailändischen Marine, Admiral Suraseh Runroengrom, im Frühjahr 2012 bereits das Ende des beabsichtigten Kaufs deutscher U-Boote bestätigt und darauf hingewiesen, dass die eingeräumte Kauffrist zum 29.02.2012 ohne Ergebnis verstrichen sei. Mit dem Regierungswechsel in Thailand im Sommer 2011 war zudem deutlich geworden, dass der neue Verteidigungsminister Sukumpol Suwanatat immer gegen den Kauf der alten deutschen U-Boote war und zudem mehrfach seine klare Präferenz für chinesische Marineprodukte demonstriert hat.

Mit dieser Entwicklung hat Thailand nun bis auf Weiteres sämtliche Pläne zur Schaffung einer eigenen U-Bootwaffe aufgegeben.

Quellen:

Zukunft der norwegischen U-Bootwaffe

Die U-Bootflotte der Königlich Norwegische Marine besteht seit mehr als 10 Jahren aus den 6 U-Booten der „Ula“-Klasse (Ula/ S-300, Itsira/ S-301, Utstein/ S-302; Itvaer/ S-303, Uthang/ S-304 und Uredd/ S-305), die zwischen 1987 und 1990 bei den deutschen Thyssen Nordseewerken in Emden gebaut und zwischen 1989 und 1992 in Dienst gestellt wurden.

Diese U-Boote haben ab 1989 die 15 U-Boote der deutschen Export-Klasse 207 abgelöst, die zwischen 1960 und 1965 in Deutschland gebaut und zwischen 1964 und 1967 in Dienst gestellt wurden. Diese U-Boote sind inzwischen alle verschrottet oder abgegeben worden, die drei an Dänemark abgegebenen Boote sind aber mit dem Ende der dänischen U-Bootwaffe 2004 ebenfalls ausgemustert worden und von den 5 an Polen abgegebenen alten Booten sind formal 4 in Dienst, allerdings ist deren Einsatzbereitschaft unklar ( siehe Strandgut 06-2012).

Die U-Boote der „Ula“-Klasse werden demnach bis Anfang der nächsten Dekade in Dienst gehalten werden können, über einen Ersatz bzw. ggf. lebensverlängernde Maßnahmen muss bis dahin aber entschieden und eine ggf. beschlossene Beschaffung dann auch zeitgerecht eingeleitet worden sein. Eine Studie hat in 2007 bereits die grundsätzliche Empfehlung zum Weiterbestehen einer norwegischen U-Bootkomponente gegeben, was politisch inzwischen gebilligt worden ist.

Angesichts der zeitlichen Rahmenbedingungen muss nun bis Mitte 2014 entschieden werden, ob zunächst nur eine weitere Verlängerung der Betriebszeiten der „Ula“-Boote angestrebt wird oder eine Neubau/ Kauflösung verfolgt werden soll, auch eine Mischlösung soll nicht ausgeschlossen werden. Norwegen sucht natürlich auch den Anschluss an die heute so unverzichtbarere Lösung eines außenluftunabhängigen Antriebs für seine zukünftigen U-Boote.

Zur Vorbereitung der Entscheidung für eine der o.a. Lösungen sind im September 2012 die bekannten Hersteller von konventionellen U-Booten ( DCNS in Frankreich, Fincantieri in Italien, Daewoo in Südkorea und TKMS in Deutschland) in einem sogenannten „Request for Information“ – Schreiben aufgefordert worden, Kostenangaben zur den von ihnen angebotenen U-Booten mit außenluftunabhängigem Antrieb zu übermitteln, was die Medien auch begierig aufgegriffen haben ( siehe unser „Strandgut“ von 08-2012). Ziel für die norwegische Seite ist es, in 2014 in die sogenannte „Projektdefinitionsphase“ auf der Basis der bis dahin erfolgten Vorauswahl zu gehen, damit dann in 2017 eine Parlamentsvorlage zur Haushalts-billigung erfolgen kann.

Aufgrund der langjährigen guten Zusammenarbeit Norwegens mit dem U-Bootbau in Deutschland und dem inzwischen sehr erfolgreichen Serienbau bei HDW von U-Booten mit außenluftunabhängigem Antrieb für die Deutsche Marine und als Exportversion werden TKMS gute Chancen im laufenden Vorauswahlverfahren eingeräumt.

Quellen:

Sowjetisches Weltkriegs U-Boot vor Öland entdeckt

Mitte Dezember lieferte eine Entdeckung schwedischer Taucher vor der Ostseeinsel Öland erneut Schlagzeilen, weil sie an ein bekanntes Problem des traditionell neutralen Schweden erinnerten, nämlich die Überwachung seiner über 2.500 km langen Küstengewässer gegen das Eindringen von U-Booten, vor allem in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges.

Wir erinnern uns noch zu gut an den Zwischenfall „Whiskey on the rocks“, als das sowjetisches U-Boot der „Whiskey“-Klasse U 137 am 27.10.1981 nur etwa 2 sm vor dem schwedischen Hauptmarinestützpunkt Karlskrona auf Grund lief und erst nach erheblichen diplomatischen Auseinandersetzungen am 05.11.1981 durch schwedische Schlepper befreit werden konnte.

Nun haben Taucher bei Öland das in zwei Teile zerbrochene Wrack eines sowjetischen U-Bootes aus den Zweiten Weltkrieg entdeckt, dessen Existenz an dieser Stelle aber schon seit Sommer 2012 bekannt war. Nach jetzigen Erkenntnissen handelt es sich um das seit August/ September 1941 in dieser Gegend vermisste U-Boot „S-6“ der S-Klasse, von denen insgesamt 56 Einheiten gebaut worden waren und die in ihren Abmessungen (Länge 78 Meter, Breite 6,6 Meter, Verdrängung 828 t, getaucht 1.080 t, 6 Torpedorohre, 60 Mann Besatzung) in etwa denen der späteren „Whiskey“-Klasse entsprochen haben.

Quellen: