Besondere Ereignisse

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1966: Der Untergang von U Hai

Auf einer Fahrt zu einem NATO-Manöver in Schottland geriet das erste U-Boot der jungen Bundesmarine in Seenot und sank durch eine Kette von menschlichen Fehlern am 14.09.1966 im schweren Wetter in der Nordsee. Nur ein Mitglied der 20-köpfigen Besatzung konnte sich retten. Es war da bisher schwerste Unglück der Marine und Bundeswehr und der bis heute einzige Verlust eines Kriegsschiffes der Marine der Bundesrepublik Deutschland. U Hai wurde am 19.09.1966 aus 47 m Wassertiefe gehoben und 1968 verschrottet.


Seit 1971: Regelmäßige Teilnahme an Ausbildung beim FOST und JMC

Nach vereinzelten Anfängen in den 60er Jahren wurden seit Januar 1971 (erstes Boot: U 1) bis in die jüngste Zeit mehrere U-Boote der Bundesmarine pro Jahr nacheinander als Übungsgegner für die Ausbildung von Überwassereinheiten beim Flag Officer Sea Training (FOST) der Royal Navy für jeweils mehrere Wochen nach Portland, später Devonport in Großbritannien verlegt (FOST-Support). Bei der weiterführenden Ausbildung von Seestreit-kräften im Rahmen der jährlichen Joint Maritime Courses und ihrer Nachfolgeorganisation vor der Schottischen Küste nehmen regelmäßig auch deutsche U-Boote für die Unterwasser-Seekriegführung in den Seegebieten vor Schottland teil.


1971: Kollision von U 12 mit einem DDR-Frachter

Am 02.04.1971 kollidierte das U-Boot „U-12“ der Klasse 205A in der Ostsee in Überwasserfahrt mit dem DDR-Frachter „Fritz Reuter“. Das Boot wird im rechten Winkel überlaufen und so schwer beschädigt, dass es für zwei Jahre in die Werft muss. Personen kamen nicht zu Schaden. U 12 wurde danach nur noch als Versuchsboot für Waffen- und Ortungsanlagen eingesetzt.


1971: Deutsche U-Boote erstmalig wieder in französischen Stützpunkten

Im Juni 1971 besucht ein deutscher U-Boot-Verband aus U 2, U 9 und U 11 erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg mit Brest und Lorient wieder Stützpunkte in Frankreich.


1983: Kollision von U 26 mit einem DDR-Passagierschiff

An 21.01.1983 kollidiert das U-Boot U 26 der Klasse 206 im Fehrmarnbelt mit dem DDR-Passagierschiff Völkerfreundschaft. Am U-Boot entsteht ein Millionenschaden und zwingt zu längeren Instandsetzungsarbeiten.


1987: Hafenbesuch von U 23 in Brüssel

Nach seinem Einsatz beim Flag Officer Sea Training (FOST) der Royal Navy in Portland, Großbritannien, fährt U 23 Anfang August 1987 über die Westerschelde und den belgischen Seekanal zu einem Hafenbesuch bis nach Brüssel.


1988: Kollision von U 27 mit einer norwegischen Ölbohrplattform

Am 06.03.1988 gerät U 27  infolge eines Navigationsfehlers vor Bergen unter die norwegische Ölbohrplattform Oseberg B und es gelingt nur dank hervorragendem seemännischen Geschicks sich zu befreien. Der Schaden an der Bohrinsel ging in die Millionen.


Seit 1993: Regelmäßige Mittelmeerpräsenz deutscher U-Boote

Seit 1993 verlegen regelmäßig jedes Jahr U-Boote der Bundesmarine in das Mittelmeer für eigene Ausbildungs-zwecke, Übungen mit alliierten Partnern und Einsätzen im Rahmen multinationaler Verbände. Sie bleiben dazu oft mehrere Monate im Mittelmeer, dabei werden immer erfolgreicher Besatzungswechsel der Boote außerhalb des Heimathafens und im Einsatzgebiet durchgeführt.

Am 19.12.2005 kehrt das Typ 206A U-Boot U 15  nach 153 Tagen Abwesenheit und Einsatz im Mittelmeer im Rahmen des NATO-Einsatzes ACTIVE ENDEAVOUR nach Eckernförde zurück und hat damit einen der längsten Einsätze eines U-Bootes der Marine der Bundesrepublik Deutschland ohne Besatzungswechsel absolviert.


1997/ 1999/ 2001: Atlantiküberquerungen von U-Booten der Bundesmarine

Im Zusammenhang mit den alle zwei Jahre in der Karibik gemeinsam mit der US-Navy im Übungs-gebiet vor Puerto Rico in der Karibik veranstalteten Schießabschnitten und Verbandsübungen unter Mehrfachbedrohung verlegten zusammen mit einem deutschen Flottenverband auch deutsche U-Boote in Begleitung ihres Unterstützungsschiffes Meersburg über den Atlantik an die Ostküste der USA. Dies sind die ersten Atlantiküberquerungen deutscher U-Boote nach dem Zweiten Weltkrieg.

Vom 01.04.1997 bis 05.08.1997 gehen U 17  und U 26 im Rahmen von SUBEX 97 als erste deutsche Nachkriegs-U-Boote über den Atlantik und haben nach einem Zwischenstopp in Ponta Delgada/ Azoren (12.-15.04.-1997) ihren Übungsaufenthalt in Puerto Rico (02.05.-12.05.1997), dann Hafenbesuche in Washington (04.-09.06.1997), Groton (13.06.1997) und New York (02.-07.07.1997) und auf der Rückfahrt wieder in Ponta Delgada (22.-26.07.1997). Vom 08.02.-15.07.1999 geht mit U 15 und U 25  im Rahmen von SUBEX 99 eine zweite Gruppe über den Atlantik und macht nach einem Zwischenstopp in Ponta Delgada/ Azoren (26.02-01.03.1999) und dem Übungsaufenthalt in Puerto Rico (18.03.-02.04.1999) dann Hafenbesuche in Norfolk (26.-29.04.1999), Annapolis (30.04.-05.05.1999), Groton(12.-25.05.1999), Boston (28.05.-01.06.1999) und Halifax (10.-14.06.1999), dem ersten kanadischen Hafen, sowie auf dem Rückweg in Reykjavik (02.-06.07.1999).

Und vom 02.02. bis 12.06.2001 geht mit U 24 und U 28  im Rahmen von SUBEX 01 eine dritte Gruppe über den Atlantik, besucht dabei nach Zwischenaufenthalt in Funchal/ Madeira (09.-12.02.2001) und Übungsaufenthalt in Puerto Rico (05.-24.03.2001) die Häfen Nassau/ Bahamas (31.03.-04.04.2001), Norfolk (09.-17.04.2001), Groton (27.04.-01.05.2001) und auf dem Rückweg Ponta Delgada/ Azoren (08.05.-21.05.2001) und Faslane (31.05.-08.06.2001).


25.04.2006: Weltrekord einer Unterwasserfahrt für ein konventionelles U-Boot

In der Zeit vom 11. – 25.04.2006 fährt das U-Boot U 32 der neuen Klasse 212A in 13 Tagen vom Ausgang des englischen Kanals bis zur spanischen Halbinsel vor Rota ununterbrochen unter Wasser und stellt damit einen bis dahin weltweit noch nie erreichten Rekord für ein konventionelles U-Boot auf.


01.04.2011: Mehrbesatzungsmodell für die neuen U-Boote der Klasse U-212A

Der Inspekteur der Marine setzt mit Wirkung v. 01.04.2011 das schon probeweise durchgeführte Mehrbesatzungsmodell für die U-Boote des Typ 212A offiziell in Kraft. Damit entfällt die feste Bindung einer Besatzung an ein U-Boot und zur Minderung der Abwesenheitsbelastungen können auch Besatzungswechsel in entfernten Einsatzgebieten unter dortigem Verweilen des U-Bootes vorgenommen werden. Für die zukünftig als Bestand der deutschen U-Bootwaffe geplanten 6 U-Boote wird es demnach 8 Einsatzbesatzungen geben.


10.12.2011: Längste Einsatz-Abwesenheit eines U-Bootes

Am Samstag.10.12.2011 kehrte das Typ 212A U-Boot U 34 nach gut siebenmonatigem Einsatz zurück, der das Boot mit Auslaufen am 07.05.2011 von seinem Stützpunkt Eckernförde zu einem mehrmonatigen Einsatz in der NATO-Operation „Active Endeavour“ zur Sicherung der Seewege gegen terroristische Anschläge in das Mittelmeer geführt hat. In dieser Zeit legte das U-Boot mehr als 14.000 Seemeilen zurück, der längste ununterbrochene Tauchgang während dieses Einsatzes dauerte 17 Tage. In Umsetzung des neuen Mehrbesatzungsmodels wurde die 27-köpfige Crew des U-Boote zweimal gewechselt, die seit Anfang September 2011 fahrende Crew „Bravo“ brachte das U-Boot auch zurück nach Eckernförde. Bereits in 2009 hatte U 34 einen ähnlich langen Einsatz bei „Active Endeavour“ absolviert, als es Eckernförde am 21.01.2009 für fünfeinhalb Monate Richtung Mittelmeer verlassen hatte.