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Wichtige Persönlichkeiten in der Geschichte von U-Booten in der DDR-Marine

 

1. Admiral Waldemar Verner

Verner wurde am 27.08.1914 geboren und erlernte nach der Schule den Beruf eines Schaufenster-Dekorateurs. Bereits mit 16 Jahren wurde er Mitglied der KPD, musste dann 1935 in die Sowjetunion immigrieren. 1938 wurde er nach Dänemark geschickt, um die dortige KP zu unterstützen. Während der deutschen Besetzung Dänemarks von 1940 bis 1945 war er aktiv in der dänischen Untergrunds- und Widerstandsbewegung engagiert. Obwohl er keinerlei Erfahrungen in Seemannschaft oder Marineangelegenheiten hatte, wurde er zum ersten Leiter der mit Wirkung v 16.06.1950 unter dem Ministerium des Innern eingerichteten“Hauptverwaltung See (HVS)“ bestimmt und mit dem Dienstgrad „Generalinspekteur“ versehen, überführte diese Organisation dann in die „Volkspolizei See“ und kommandierte diese bis 1955. Von 1957 bis 1959 war er erster Chef der Seestreitkräfte der Nationalen Volksarmee. Von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1978 was er dann Leiter der Polit Hauptverwaltung der NVA und dabei ab 1961 zu Admiral befördert. Er starb am 15.02.1982.

2. Konteradmiral Dr. Friedrich Elchlepp

Elchlepp wurde am 04.07.1924 geboren und ging 1941 als Offizieranwärter zur Kriegsmarine (Crew V/41). Er wurde U-Bootoffizier und erlebte das Kriegsende in Norwegen als I WO auf U 3514 (ein Typ XXI U-Boot). Nach dem Krieg studierte er Jura in Halle und übernahm 1950 bereits die kommissarische Leitung der Landesverwaltungsschule von Brandenburg. Im gleichen Jahr wurde er mit der Aufbauarbeit für eine „Hauptverwaltung See/ HVS“ und späteren „Volkspolizei-See“ beauftragt. Zusammen mit dem ehemaligen Handelsschiffsmatrosen und nun mit dem Dienstgrad eines Inspekteurs der Volkspolizei (vergleichbar: Kapitän zur See) Felix Scheffler sollte der die Vorbereitungen für den Aufbau von Seestreitkräften durchzuführen, zum 01.07.1950 verlieh man auch ihm den Dienstgrad eines „Inspekteurs“ der Volkspolizei. Elchlepp wurde Chef des Stabes der späteren“Volkspolizei See“ und war dann Stellvertreter für Ausbildung der Seeoffizierlehranstalt Stralsund, von 1960 bis 1981 Havariekommissar der DRR im Kommando der Volksmarine und von 1981 bis 1984 Seekommissar der DDR und Chef des Seeamtes. Sein letzter Dienstgrad bis zum Dienstende am 30.11.1984 war Konteradmiral. Er starb am 02.03.2002. Elchlepp hat zahlreiche Bücher und Aufsätze über die ersten Jahre von Seestreitkräften in der DDR verfasst und war mit vielen Vorträgen auch ein gesuchter Zeitzeuge der kurzen Geschichte der U-Boote in der DDR-Marine.


3. Konteradmiral Heinrich Jordt

Jordt wurde am 15.12.1917 geboren und erlernte nach der Schule den Beruf eines Schmiedes. Von 1937 bis 1945 war er Angehöriger der Kriegsmarine, wo er zuletzt den Dienstgrad eines Obermaaten hielt. Er hatte Dienstzeiten an Bord, u.a. auf dem Minensuchboot „M-1“. Im August 1945 trat er in die Polizei ein, in der er bald mit Ausbil-dungsaufgaben für die im Aufbau befindliche Seepolizei beauf-tragt wurde. Es folgte eine Reihe von Verwendungen im Ausbildungsbereich, so an der Offizierschule und später der Flottenschule in Parow. 1953 war er der erste und einzige Kommandeur der ULA. 1962 wurde er Kommandeur der Grenzbrigade Küste und hatte diese Funktion mit einer lehrgangs-bedingten Unterbrechung bis zu seiner Pensionierung 1979 inne, seit 1974 im Dienstgrad Konteradmiral. Er starb am 27.07.1987.


4. Weitere bekannte Ausbilder für U-Bootbesatzungen

Die meisten Ausbilder an der ULA hatten U-Booterfahrung in der Kriegsmarine gesammelt. Für die Offizierklassen waren zuständig die Kapitänleutnante Gerhard Klippstein und Erich Thieme, sowie der Oberleutnant zur See Herbert Bauer. Klippstein war der war gleichzeitig der Leiter der Offizieraus-ausbildung und er war auch als Kommandeur der künftigen U-Bootflottille der Seestreitkräfte vorgesehen. Thieme war gleichzeitig auch Leiter der Unteroffizier- und Mannschaftsausbildung

5. Dipl.Ing. Walter Schlaak

Der Chef des „Zentralen Konstruktionsbüro/ ZKB“ in den 50er Jahren war der Dipl Ing. Walter Schlaak, ein erfahrener Konstrukteur und Büroleiter in den früheren Schichau-Werften in Danzig und Königsberg. Im Zentralen Konstruktionsbüro (ZKB) wurden die ersten eigenständigen Entwürfe und Projekte für auf DDR-Werften zu bauende Marinefahrzeuge erarbeitet. Ein erster Entwurf von Schlaak war 1952 das Minensuch- und Räumboot vom Typ „Habicht“, das wesentlich auf dem Kriegsmarine-Minensuchertyp „M-43“ basierte. Mitte der 50er Jahre wurde das ZKB in ISW (Institut für Schiffbautechnik Wolgast) umbenannt. Schlaak war auch involviert in die Konstruktion eines ersten eigenen U-Boottyps der DDR.