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Manöver-Tagebuch von U 32 (3)

Seit unserer Juni 2013 Ausgabe geben wir in Auszügen das unter www.marine.de veröffentlichte Manöver-Tagebuch von U 32 wieder, das uns vom Alltag in dem mehrmonatigen Ausbildungs- und Übungseinsatz dieses U-Bootes der Deutschen Marine mit außenluftunabhängigem Antrieb berichtet.

In diesem Zusammenhang hatten wir bereits über eine Reportage von BwTV unter www.marine.de über eine Fahrt an Bord von U 34 unter der Besatzung „Delta“ berichtet, die nun als Ablösecrew U 32 fährt und von deren Erlebnissen wir nachfolgend lesen können. Nach einem ersten Filmbericht über eine Verlegefahrt von U 34 von Eckernförde nach Kiel hat BwTV nun den zweiten Teil seiner Reportage veröffentlicht, der die Arbeit eines Sonarmaaten an Bord des U-Bootes darstellt.

U 32 hatte bekanntlich am 10.02.2013 seinen Heimatstützpunkt Eckerförde verlassen, war in Begleitung seines Tenders Main über den Atlantik an die Ostküste der USA und war dort am 19.03.2013 im Stützpunkt der US Navy Mayport in Florida eingetroffen. Seitdem wurden umfangreiche Übungen mit eigenen deutschen Einheiten, vor allem aber mit solchen der US Navy absolviert und die Ausbildung von eigenen U-Bootwachoffizieren vor der US Ostküste betrieben.

Zum Pfingstwochenende 2013 wechselte dann die Fahrbesatzung von U 32 von der Crew „Bravo“ auf die Crew „Delta“. Diese setzte dann das umfangreiche und abwechslungsreiche Einsatzprogramm fort, zuletzt noch in der Schutzaufgabe für einen US Trägerverband auf dessen Übungsvormarsch von Norfolk in Virginia wieder zurück vor die Küste Floridas und in die Karibik. In der dritten Juniwoche legte U 32 wieder einen Versorgungs- und Instandsetzungstopp in Mayport ein, bevor es in den letzten Junitagen wieder See ging, um die die U-Bootwachoffizierausbildung fortzusetzen und weitere Einzelübungen durchzuführen, dabei bewegte sich der Verband aus U 32 und dem Tender Main wieder nordwärts vor die Küste Virginia..

Nach knapp zwei Wochen in See legten beide Einheiten dann ein letztes Mal im größten Stützpunkt der US Navy, der US Naval Base Norfolk in Virginia an. Dort erfolgte dann eine weitere technische Überholung von U 32 und die Versorgung des U-Bootes mit den Reaktanten O2 und H2 für seinen außenluftunabhängigen Antrieb sowie natürlich ausreichend Proviant und andere Versorgungsgüter, denn von Norfolk aus sollte der Rückmarsch nach Eckernförde erfolgen. Am 17.07.2013 nahmen die Besatzungen im Rahmen eines Beercalls in Norfolk Abschied von ihren US-amerikanischen Gastgebern, dabei erschienen auch erneut hochrangige Vertreter der US Navy.

Am 20.07.2013 berichtete U 32 ein letztes Mal von der anderen Seite des Atlantik und ist seitdem zusammen mit den Tender Main auf den langen Transit zurück über den Atlantik in die Heimat. Wir werden von der Ankunft im August 2013 in Eckernförde berichten.

Quelle: www.marine.de

Peinlicher Konstruktionsfehler bei den U-Boot-Neubauten für die spanische Marine

Wir hatten bereits in unserer Strandgut-Ausgabe 05-2012 zum Neubauprogramm für neue U-Boote der spanischen Marine berichtet. Danach wurde in 2004 ein Auftrag für den Bau von 4 U-Booten (Isaac Peral/ S-81, Narciso Monturiol/ S-82, Cosme Garcia/ S-83 und Mateo Garcia de los Reyes/ S-84) der „S-80“-Klasse (Länge=71 m, Breite=7,3 m, Verdrängung getaucht=2.400 t, Bewaffnung= Torpedos aus 6 Bugtorpedorohren sowie Anti-Schiff- und Marschflugkörper, Besatzung =32) mit außenluftunabhängigem Antrieb auf der Navantia-Werft in Cartagena, Spanien erteilt.

Die Isaac Peral sollte als erstes Boot ursprünglich in diesem Jahr abgeliefert werden, was sich aber bereits auf März 2015 verzögert hat, die folgenden U-Boote dann in 9-12monatigem Abstand. Der Bau ist trotz der schweren Haushalts- und Wirtschaftskrise in Spanien seit 2008 dennoch fortgesetzt worden, die Gesamtkosten für das Projekt werden zur Zeit mit 2,2 Mrd. Euro angegeben.

Anfang Mai 2013 wurde kurz vor dem Stapellauf der Isaac Peral als Typboot nun bekannt, dass bei den Booten offenbar ein schwerer Konstruktionsfehler unterlaufen ist, der zu einer Differenz zwischen 68 und 100 t zu viel an Eigengewicht führte, womit das U-Boot praktisch nicht mehr sicher tauchfähig wäre, da das kontrollierte Einpendeln auf befohlene Tauchtiefen wegen der fehlerhaften Stabilitätsberechnungen unmöglich wäre, das U-Boot also ständig absinken würde. Nun sind umfangreiche Untersuchungen über die Gründe für diese Panne eingeleitet worden, vor allem aber die Suche nach Lösungen, die U-Boote uneingeschränkt fahr- und einsatzfähig zu machen.

Seitens der Konstrukteure werden die vielen nachträglichen Forderungen nach Einbau neuer Geräte und Anlagen angeführt, die es galt, noch während der laufenden Bauphase zu berücksichtigen und die trotz entsprechend vorgebrachter Bedenken seitens der auftraggebenden militärischen und politischen Führung übersteuert worden sind. Navantia sieht zudem seine Reputation gefährdet, denn die Werft ist stark im Export engagiert und hatte gehofft, den Typ „S-80“ als Konkurrenz-Modell im internationalen Bietergeschäft für außenluftunabhängige U-Boote einbringen zu können.

Lösungen für das aktuelle Problem werden diskutiert und sie reichen vom „Abspecken“ der U-Boote durch Ausbau bestimmter Komponenten bis hin zum Einbau einer kompletten weiteren Sektion (Verlängerung der Boote von 71 auf 80 Meter) zur Kompensation der Stabilitätsprobleme. Das kostet natürlich weiteres Geld, spanische Medien nannten bereits mindestens 7,5 Mill. Euro pro Boot. Und, die beabsichtigte Indienststellung der U-Boote ab Frühjahr 2015 hat sich nun um mindestens 2 Jahre verzögert.

Die spanische Marine steht damit vor dem Dilemma, wie sie noch eine vertretbare Mindestkapazität an U-Booten aufrechterhalten kann, denn ihre U-Bootwaffe besteht zur Zeit nur noch aus 4 in die Jahre gekommenen U-Boote der S-70 „Galerna“-Klasse. Für die zwischen 1983 und 1985 in Dienst gestellten dieselelektrischen U-Booten dieser Klasse müssten bei dem verzögerten Zulauf der neuen „S-80“ U-Boote von Medien geschätzt rund 35 Mio. Euro aufgewendet werden, um durch Instandsetzungen wenigstens noch zwei der älteren Boote solange einsatzbereit zu halten, bis die neuen Boote abgeliefert werden können. Die Sirocco (S-72) ist bereits außer Dienst gestellt, die Galerna (S-71) wird das nächste Boot sein, und nur die Mistral (S-73, zur Zeit in der Endphase ihrer Instandsetzung) sowie die im Juni in die Instandsetzung gegangene Tramontana (S-74) könnten dafür länger in Dienst gehalten werden.


Quellen:

Weitere Neuigkeiten von den russischen U-Booten

In den letzten Monaten kommen aus Russland zahlreiche Meldungen, die eine erhebliche Bereinigung und ggf. Beschleunigung von bereits lange laufenden Rüstungsprojekten für die russische U-Bootwaffe erkennen lassen. Wir hatten zuletzt über die konventionellen SSK der „Lada“- und „Kilo“-Klasse sowie die nuklear angetriebene „Typhoon“-, „Akula“-, „Sierra“- und „Victor“-Klasse im Strandgut 07-2013, sowie zur „Borej“-Klasse im Strandgut 06-2013, 05-2013 und 03-2013 berichtet.

Weitere Meldungen zu den russischen U-Bootplänen seitdem verdienen erneut unsere Aufmerksamkeit. Es gilt bei diesem Meldungen immer den Vorbehalt des tatsächlichen Eintreffens der angekündigten Vorhaben zu machen, wo zwischen Ankündigung und Realisierung aus den verschiedensten Gründen immer wieder zeitliche Verzögerungen zu beobachten sind, von denen natürlich auch wir in unseren Meldungen betroffen sind.

Für die in See-Erprobungen befindlichen Neubau-SSBN der „Borej“-Klasse, Alexander Newski und Wladimir Monomarch, sind nun offiziell Testabschüsse des SLBM „Bulova“ noch in diesem Jahr angekündigt, dabei soll eines der U-Boote einen Einzelstart, das andere aber einen Salvenstart durchführen. Das erste SSBN der „Borej“-Klasse, die am 10.01.2013 in Dienst gestellte Yuri Dolgeruki hatte bekanntlich erfolgreich bereits in 2011 insgesamt 4 erfolgreiche Testabschüsse mit den „Bulova“ SLBM absolviert. 4 „Borej“-Klasse SSBN sind damit in Dienst (1), Erprobung (2) oder Bau (1), noch in diesem Jahr werden SSBN Nr. 5 (Alexander Suvorov) und Nr. 6 (Mikhail Kutuzov) auf Kiel gelegt. Die Alexander Newski soll bis Ende 2013 und die Wladimir Monomarch in 2014 in Dienst gestellt werden. Zur Erinnerung: Die SSBN der „Borej“-Klasse sollen mit 8-10 geplanten Einheiten der zukünftige Träger der seegestützten nuklearen Abschreckungsfähigkeit Russlands in Ersatz der bisherigen „Delta III“-, „Delta IV“- und „Typhoon“-Klasse SSBN werden.

Neues auch von den SSGN der „Yasen“-Klasse (Projekt 885, NATO-Bezeichnung: „Graney“-Klasse), über die wir zuletzt im Strandgut 06-2011 berichtet hatten, die langfristig als Ersatz für die „Alpha“ und „Akula“-Klasse SSN/ SSGN vorgesehen sind. Im Sinne unserer Eingangsbemerkung hat sich die damals für Ende 2011 angekündigte Indienststellung der Severodvinsk (K-329) als erstes SSGN dieser Klasse lange Zeit verzögert. Und die Fertigstellung des zweiten SSGN dieser Klasse, der „Kazan“, im Juli 2009 auf Kiel gelegt, ist ebenfalls noch weitgehend unklar. Bestätigt hingegen ist der Baubeginn für das 3. SSGN der Klasse, die Nowosibirsk, mit Kiellegung im Juli 2013. Auch wird inzwischen ein Namen für das 4. SSGN dieser Klasse mit „Ufa“ genannt.

Nun wird wenigstens die Indienststellung der Severodvinsk noch in 2013 angekündigt. Damit würde eine zehnjährige Saga für dieses SSGN seit seiner Kiellegung in 1993 zu Ende gehen, die von vielen Bauunterbrechungen und jahrelangem Baustillstand durch technische und vor allem finanzielle Probleme gekennzeichnet war. Seit 2011 musste die geplante Indienststellung dieses SSGN immer wieder wegen unbefriedigender Tests bei den See-Erprobungen verschoben werden. Experten sprechen von einem Bauprogramm von 6-8 U-Booten dieser Klasse, deren Hauptbewaffnung die Marschflugkörper „Kalibr“ (NATO Bezeichnung SS-N-27) und die Anti-Schiff-FK „Onix“ (NATO Bezeichnung: SS-N-26) werden sollen. Im November 2011 noch wurde der Bauauftrag für die Fertigung von zunächst 4 SSGN der „Yasen“-Klasse mit Ablieferung bis 2016 gemeldet.

Quellen:


Wrack von U 580 entdeckt

Am 01.07.2013 haben Mitglieder eines Taucherclubs aus dem litauischen Kaunas vor der Küste Litauens das Wrack von angeblich U 580 entdeckt. Dieses U-Boot der Kriegsmarine wurde am 24.06.1941 bei Blohm & Voss in Hamburg unter seinem Kommandanten Oberleutnant zur See Hans-Günther Kuhlmann in Dienst gestellt, kollidierte dann aber bekanntlich am 11.11.1941 bei seiner Erst- und Frontausbildung etwa 8 sm vor dem Hafen von Memel (Heute: Klaipeda) mit dem Zielschiff Angelburg, wobei 12 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, 32 weitere aber gerettet werden konnten, darunter auch der Kommandant.

Die Meldung von der „Entdeckung“ hat zwar Schlagzeilen gemacht, tatsächlich war die genaue Position eines Wracks an dieser Stelle aber seit dem Untergang bekannt. Es gab in der Vergangenheit eine Reihe von Gründen, warum dieses Wrack in nur etwa 37 Metern Wassertiefe nicht gehoben wurde. So blieb es über 70 Jahre ein Kriegsgrab und wird dieses wohl auch weiter bleiben, hoffentlich verschont von mehr oder weniger sinnvollen Aktivitäten von Tauchern.

Die Erst- und Frontausbildung bei den Ausbildungskommandos der Kriegsmarine in der Ostsee (siehe den link zur Württembergischen Landesbibliothek/ wlb mit einer Übersicht dazu) war fordernd und hat zu einigen Zwischen-fällen und sogar Unfällen geführt. Besonders tragisch dabei die Kollision von U 583 mit U 153 am 15.11.1941 (also vier Tage nach dem Untergang von U 580) in der Danziger Bucht mit dem Totalverlust von U 583 und 45 Toten, sowie am 06.08.1942 ebenfalls in der Danziger Bucht die Kollision von U 612 mit U 444, mit dem Totalverlust von U 612, von dessen 45-köpfiger Besatzung 43 Mann gerettet werden konnten.

Quellen: