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U 35 endgültig in Dienst gestellt

Am 23.03.2015 fand in Eckernförde nun endlich die immer wieder verschobene Indienststellung des 5. U-Bootes der Klasse 212A der Deutschen Marine statt. Damit findet eine lange Geschichte von Bau und Erprobung des ersten von zwei U-Booten des 2. Loses der U-Boote der Klasse 212A der Deutschen Marine(U 35 und U 36) ein vorläufiges Ende.

Wir hatten zuletzt in unserem Strandgut 02-2015 berichtet, nachdem die Marine am 17.01.2015 offiziell einen Indienststellungstermin „noch im März 2015“ angekündigt hatte. Das U-Boot (Länge=27,2 m, Breite 6,7 m, Verdrängung üW 1.700 t und getaucht 1.980 t, Antrieb mit Diesel- und E-Motoren sowie 9 Brennstoffzellen für die außenluftunabhängige Unterwasserfahrt, dazu 6 Torpedorohre, 28 Besatzungsmitglieder) wurde bei HDW am 21.08.2007 auf Kiel gelegt und erlebte seine Taufe am 15.11.2011.

Die beiden U-Boote des 2. Loses unterscheiden sich von ihren 4 Schwesterbooten (U 31 bis U 34) mit außenluftunabhängigem Antrieb u.a. durch einen etwas größeren Rumpf, die Integration einer Personenschleuse im Turm zum verdeckten Absetzen von 4 Soldaten aus Spezialkräften, einer neuartigen Fm-Anlage für die vernetzte Operationsführung, einer neuartigen Schleppfunkboje („Callisto“) für den Fm-Verkehr auch im getauchten Zustand, einem neuartigen Optronikmast anstelle der herkömmlichen Periskope, sowie die Mitnahme des Schwergewichtstorpedos DM2A4 „Seehecht“ zum Verschuss aus den 6 Bugtorpedorohren des Bootes.

Quellen:

Neue polnische U-Boote auch mit Marschflugkörpern?

Wir hatten zuletzt in unserem Strandgut 06-2012 über die polnischen U-Bootpläne berichtet. Damals war von Plänen für die Beschaffung von 2 neuen U-Booten für die polnische U-Bootwaffe bis 2022 die Rede. Denn diese Marine betreibt momentan noch 1 „Kilo“-Klasse U-Boot (ORP Orzel, 1986 beschafft) sowie noch 4 ältere U-Boote des deutschen Export-Typs 207, die zwischen 2002 und 2004 von Norwegen aus deren Beständen der „Kobben“-Klasse gekauft worden sind (ORP Sokol, ORP Sep, ORP Bielik und ORP Kondor).

Mitte März 2015 gab es nun Meldungen, die Bewegung im Modernisierungs- und Beschaffungs-programm für die polnische U-Bootflottille erkennen lassen. Danach scheint eine Lebensverlängerung für die ORP Orzel über 2017 hinaus in Angriff genommen zu werden, wohingegen die älteren ex „Kobben“-Klasse U-Boote nun ausgemustert werden müssen.

Die Ubootbauer in Europa sind seit einigen Jahren eingeladen, Angebote für die Lieferung neuer U-Boote für Polen zu unterbreiten, allerdings wird eine formale Angebotsaufforderung seitens Polen nicht vor dem 4. Quartal 2015 erwartet. Selbst, wenn die Auswahl und der Zuschlag für nunmehr 3 neue U-Boote noch 2016/ 2017 fallen würde, könnten diese U-Boote nicht vor 2020, eher aber erst zwischen 2022 und 2025, zulaufen, was damit eine mehrjährige Lücke für die Fähigkeit der polnischen Marine im Unterwasser-Seekrieg wegen der Ausphasung ihrer überalterten U-Boote bedeuten würde.

Auch TKMS/HDW ist einer der potentiellen Bieter mit seinem Export AIP U-Boot vom Typ 214. Der andere momentan noch genannte Anbieter ist DNCS mit seinem „Scorpene“-Klasse AIP U-Boot. Im März 2015 gab es nun Meldungen, wonach die polnische Marine für ihre neuen U-Boote offenbar auch über eine Fähigkeit zum Verschuss von weitreichenden und landzielfähigen Marschflugkörpern nachdenkt und hierfür entsprechende Fühler sowohl nach Frankreich mit dessen 800 km Marschflugkörper „SCALP Naval“, als auch in die USA für den wesentlich leistungsstärkeren Marschflugkörper „Tomahawk“ ausgestreckt hat. Beobachter geben nun dem französischen Angebot besonders gute Chancen, da mit den „Scorpene“ AIP U-Booten mit integriertem Marschflugkörper ein Komplett-Angebot nach den neuesten Angebotsforderungen der polnischen Marine gemacht werden kann.

Quellen:

Bewegung im Beschaffungsprogramm für neue U-Boote für Ägypten

Zuletzt hatten wir in unserem Strandgut 11-2012 von den Planungen für einen U-Bootexport nach Ägypten berichtet, in dem auf einen Vertrag zwischen TKMS/ HDW und Ägypten über die Lieferung von zwei U-Booten der deutschen Exporttyps 209 Bezug genommen wird, diese aber ohne außenluftunabhängigen Antrieb. In den Medien werden immer wieder verwirrende Angaben über den Zeitpunkt des Bauauftrages für 2 U-Boote der Klasse 209 an Ägypten gemacht, die von Sommer 2011 bis August 2012 reichen.

Schon seit 2009 gab es ein Interesse Ägyptens für den Kauf von U-Booten in Deutschland mit dann folgenden Verkaufsgesprächen und im November 2011 offenbar eine grundsätzliche Billigung eines unterschriftsreifen Bauvertrages durch die Bundesregierung. Tatsächlich erfolgte die Bestellung von zwei U-Booten im Frühjahr 2012, wie es durch eine spätere parlamentarische Anfrage im Bundestag durch die Regierung mitgeteilt wurde. Erheblicher Wirbel in der Öffentlichkeit entstand im September 2012 durch die Proteste Israels gegen den Vertrag, die Unstimmigkeiten konnten dann aber politisch geklärt werden. Neben den geostrategischen Bedenken spielten natürlich auch die damaligen und weiterbestehenden politischen Umwälzungen in Ägypten eine gewichtige Rolle bei den Fragen zu dem Bauvertrag. Der Bau der beiden U-Boote bei HDW ging unterdessen aber weiter, der Vertragsumfang sollte bei erstaunlichen rund 900 Mio. Euro liegen, später wurden aber Systempreise von 220 Mio. Euro pro Boot genannt.

Nach einer längeren Zeit der Ruhe erschienen dann Anfang Februar 2015 neue Meldungen, die sogar von einem bevorstehenden Ergänzungsvertrag mit TKMS/ HDW über den Bau zwei weiterer Typ 209 U-Boote sprachen, was den Gesamtumfang des deutschen Rüstungsexport damit auf 4 neue U-Boote steigern würde. Damit hat es jetzt offenbar neue Bewegung zu den Beschaffungsvorhaben gegeben, als der deutsche Wirtschaftsminister Gabriel bei einem Besuch der HDW Werft am 10.02.2015 den Bau von zwei weiteren U-Booten für Ägypten mit offensichtlicher erteilter Exportgenehmigung andeutete.

Nach Medienberichten hat nämlich der dafür zuständige Bundessicherheitsrat der deutschen Bundesregierung die Genehmigung für den Export von U-Booten des Typs 209 an Ägypten gebilligt, nachdem noch im August 2013 offiziell ein Ausfuhrstopp durch die EU-Außenminister beschlossen wurde, was allerdings nur für aktuelle bevorstehende Ablieferungen fertiger Produkte gilt, nicht jedoch für die Fortsetzung der Fertigung von bereits bestellten Waffensystemen. Damit scheinen zumindest die Fertigstellung und die Ablieferung der ersten beiden U-Boote gesichert, denn die beiden in der Fertigung in Kiel befindlichen U-Boote sollen bereits 2016 abgeliefert werden.

Wie es mit dem Beschaffungsprogramm für die beiden weiteren U-Boote dann bestellt sein wird, muss wiederum im Zusammenhang mit der weiteren politischen Entwicklung in und um Ägypten gesehen werden, vermutlich wird aber der Bau begonnen werden, die tatsächliche Ablieferung nach Jahren des Baus würde dann erneut geprüft werden können.

Quellen:

Neues zu Bauprogrammen, Stapelläufen, Außerdienst- und Indienststellungen bei anderen Marine

Russische Marine

Anfang März 2015 begann das dritte, der zur Zeit auf der Admiralitätswerft in St. Petersnburg im Bau befindlichen SSK der „Kilo III“-Klasse, die Stary Oskol mit ihren mehrwöchigen See-Erprobungen in der östlichen Ostsee. Die Indienststellung wird nun mit Juni 2015 angegeben, lange wurde ein Termin „Ende November 2014“ genannt.

Quelle:

Am „Tag des Russischen U-Bootfahrers“, dem 19.03.2015, meldeten die russischen Medien den Baubeginn für zwei weitere U-Boote für die Russische Marine. Zum Einen wurde auf der Svedoshka-Werft im sibirischen Severodvinsk die mittlerweile 6. Einheit des SSGN der „Yasen“-Klasse (Projekt 885M), die Archangelsk auf Kiel gelegt. Damit sind von dieser Klasse die Severodvinsk/ K-560 seit 17.06.2014 in Dienst, sowie die Kasan (Kiellegung: 24.07.2009), die Nowosibirsk (Kiellegung 26.07.2013), die Chabarowsk (Kiellegung 27.07.2014), die Krasnojarsk (Kiellegung 27.07.2014) und nun die Archangelsk im Bau.

Am selben Tag wurde auf der Admiralitätswerft in St. Petersburg der Bau des nunmehr 3. SSK der „Lada“-Klasse (Projekt 677) begonnen, genau genommen aber fortgesetzt. Mit dem nun als Velikiye Luki benannten AIP U-Boot wird der am 10.11.2006 begonnene und damals noch als Sevastopol bezeichnete Bau des dritten U-Bootes der „Lada“-Klasse nach einer Unterbrechung wegen Umbau unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit der ersten Einheit, der am 08.05.2010 in Dienst gestellten St. Petersburg, fortgesetzt. Mittlerweile scheint die russische AIP-Technik einsatzreif, so dass der zeitweise eingestellte Bau von U-Booten der „Lada“-Klasse (siehe unser Strandgut 04-2012) nun wieder aufgenommen worden ist. Nach der St. Petersburg/ B-585, der Kronstadt/ B-586 (Bau von 2005 zeitweise unterbrochen und seit 09.07.2013 fortgesetzt) und nun der umkonstruierten ex Sevastopol (Baubeginn in 2006, dann unterbrochen) scheint das Beschaffungsprogramm für die „Lada“ U-Boote als Ersatz für die „Kilo“-Klasse SSK voll aufgenommen zu werden. Die AIP-Boote sollen angeblich wesentlich bessere Leistungsparameter als vergleichbare AIP-Boote der NATO-Marinen (Scorpene, 212A, 214) haben, u.a. Fähigkeiten zu außenluftunabhängigen Unterwasseroperationen von bis zu 25 Tagen.

Quellen:

US Navy

Am 07.03.2015 fand auf der North Kingstown Werft von General Dynamics Electric Boat Company in Rhode Island die feierliche Kiellegungszeremonie für das 15. U-Boot der SSGN der „Virginia“-Klasse statt. Das U-Boot wird den Namen des US-Bundesstaates Colorado tragen. Die Vorfertigung von ersten Bauteilen für das U-Boot begann bereits 2012, seine Indienststellung ist für 2017 geplant.

Quellen:

Marine Singapurs

Am 12.03.2015 gab es Meldungen zur Außerdienststellung der beiden „Challenger“-Klasse (ex „Sjöormen“-Klasse in der schwedischen Marine) SSK der Marine von Singapur, der „Centurion“ und der „Challenger“. Bekanntlich hat Singapur 5 der zwischen 1967 und 1969 in Schweden gebauten und seitdem dort betrieben U-Boote der „Sjöormen“ in 1995 gekauft. Davon sind dann 4 Boote einsatzbereit gehalten worden, das 5. Boot diente im Wesentlichen als Ersatzteillager. Wir hatten zuletzt von der Marine Singapur in unserem Strandgut 02-2012 berichtet.

Quelle:

Marine Japans

Am 09.03.2015 erschienen Berichte über die Ablieferung der 6. Einheit der „Soryu“-Klasse SSK an die Marine Japans durch die Kawasaki Heavy Industries, die Kokoryu (S-506).

Quelle:

Marine Südkoreas

Mitte März 2015 wurde bekannt, dass das nächste U-Boot der zur Zeit im Bau befindlichen AIP U-Boote des zweiten Loses der „Son Won-il“ Klasse (Lizenzproduktion des deutschen Typ „214“ Export U-Bootes) für die Marine Südkorea mit Zulauf geplant für November 2016 den Namen der südkoreanischen Unabhängigkeitskämpferin Yu Gwan-Sun tragen wird, die sich 1919 gegen die damalige japanische Besetzung aufgelehnt hat. Wir hatten zuletzt in unserem „Strandgut“ 09-2014 zu den U-Booten dieses Staates berichtet.

Die Marine Südkoreas betreibt zur Zeit 13 U-Boote, davon 9 der „Chang Bogo“-Klasse des deutschen Export-Typs 209, die zwischen 1993 und 2001 gebaut und in Dienst gestellt wurde, sowie 3 AIP U-Boote des ersten Loses der „Son Won-il“-Klasse (die Song Won-il/ SS-072, die Jeong Ji/ SS-073 und die An Jung-geun/ SS-075, alle zwischen 2007 und 2009 in Dienst gestellt), dazu das erste U-Boot des 2. Loses der „Song Won-il“-Klasse mit geplant 6 Einheiten, die Kim Iwa-Jin/ SS-076, seit 30.12.2014 in Dienst. Von diesem 2. Los sind nun noch im Bau die Yung Bong-gil/ SS-077, vom Stapel gelaufen am 03.07.2014, dann wie oben erwähnt; die Yu Gwan Sun/ SS-078, vom Stapel gelaufen am 01.03.2015, sowie die letzten 3 Einheiten dieses Loses (SS-079/ SS-081/ SS-082), die inzwischen alle auf Kiel gelegt worden sind. Die Indienststellungen dieser noch im Bau befindlichen U-Boote sind geplant zwischen 2015 und 2018.

Langfristig plant die Marine Südkorea den Betrieb von 18 U-Booten, wobei die älteren U-Boote der „Chang Bogo“-Klasse dann durch große AIP U-Boote mit 3.000 t Verdrängung abgelöst werden sollen. Seit 01.02.2015 hat die südkoreanische Marine nun auch ein eigenständiges U-Boot Kommando im Stützpunkt Jinhae in der Provinz Gyenongsang aufgestellt, dass zunächst von den Flottillenadmiral (Rear Admiral, lower half) Yun Jeong-sang geführt wird.

Quellen: