DDR-Marine

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p052_1_01p052_1_00Die für das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) des nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilten Deutschen Reiches am 07.10.1949 gegründete „Deutsche Demokratische Republik“ (DDR) begann bereits 1950 mit dem Aufbau von Seestreitkräften.

Im Februar 1950 wurde eine „Hauptabteilung z.b.V“ mit dem Ziel der Erstellung einer Seepolizei aufgestellt. Diese zunächst als „Hauptverwaltung Seepolizei (HVS)“ mit Sitz in Berlin-Wilhelmsruh und ab 01.07.1952 als „Volkpolizei See (VP-See)“ bezeichneten Seestreitkräfte hatten am Ende dieses Jahres bereits einen Personalbestand von rund 6.800. Am 01.03.1956 kam es dann zur Neuorganisation der bisherigen bewaffneten Kräfte der DDR und zur formalen Aufstellung einer „Nationalen Volksarmee“ (NVA), die die bisherige „Volkspolizei See“ als „Seestreitkräfte der NVA“ mit rund 10.000 Mann übernahm.

Am 03.11.1960 wurde den Seestreitkräften der NVA dann der neue Name „Volksmarine“ gegeben, mit dem die „revolutionäre Tradition“ der Kieler Matrosenaufstandes von 1917/1918 und der damals formierten „Volksmarinedivision“ übernommen werden sollte.

Die „Volkmarine“ wuchs beständig auf und erlebte umfangreiche Rüstungsprogramme, die am Ende zu einer Marine führten, welche Fähigkeiten über reine Küstenschutzaufgaben hinaus besaß. Im letzten Jahr ihres Bestehens 1990 (am 02.10.1990 wurde sie im Rahmen der Deutschen Einheit aufgelöst), die „Volksmarine“ hatte einen Personalstand von rund 18.000 mit rund 120 Kriegs- und weiteren 40 Hilfsschiffen in drei Flottillen, sowie 65 Flugzeugen (Hubschrauber und Marinejagdbomber) in zwei Marinefliegergeschwadern.

U-Boote gehörten nie zum Schiffsbestand der Seestreitkräfte der DDR.

Die Einführung einer eigenen U-Bootwaffe in die Seestreitkräfte der DDR ging nie über ein Planungsstadium und erste personelle, organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmen hinaus, die aber im Wesentlichen auf die Jahre 1952 und 1953 beschränkt blieben. Die kurze Episode des möglichen Aufbaus einer U-Bootwaffe in der DDR ist also vor der Gründung der „Volksmarine“ der NVA geschehen und gehört korrekterweise zur kurzen Geschichte von deren Vorläufer-Organisation, der „Volkspolizei See“.

Zu den tatsächlich erfolgten Planungen und eingeleiteten Maßnahmen siehe die Ausführungen unter „Besondere Ereignisse“.

Siehe auch unseren Artikel unter der Rubrik „Mythen“ U-Boote der DDR.