Winkler, Kai

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Winkler, Kai
Die Gästebücher der 4. U-Flottille
(VDM-Verlag 2008, Großformat, 272 Seiten, davon ca. 250-260 Seiten mit farbig wiedergegebenen Original-Faksimili, dazu tabellarische Anhänge, technische Daten der Bootstypen, Bibliographie, 39,80 €, ISBN 3-866-19020-4)

Das an sich erfreuliche große Sammlerinteresse an deutschen Militaria hat auch die Kehrseite, daß oft gerade die interessantesten Stücke in (meist gutbetuchten) Privatsammlungen „abtauchen“ und nie wieder das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Der breiten Sammlerschaft werden damit viele historisch wertvolle Referenzen und Forschungsunterlagen vorenthalten. Dem will und kann der vorliegende Band abhelfen. Als Militariahändler gelangte der Verfasser immer wieder in den Besitz herausragender Nachlässe und Dokumente zur deutschen Militär- und Zeitgeschichte. Doch was er hier vorlegt, ist wirklich einmalig!

Mit seinem Buch „Die Gästebücher der 4. Unterseebootsflotille Stützpunkt Stettin“ präsentiert er seinen Lesern ein wohl einzigartiges Dokument deutscher Zeitgeschichte. Diese hier vorlagengetreu faksimilierten Gästebücher gewähren einen unübertrefflichen Einblick in die Geschehnisse auf dem Stützpunkt, die dort ausgeführten Tätigkeiten und die Motivation der Besatzungen und ihrer Offiziere. Es entsteht ein ebenso lebendiges wie historisch getreues Bild vom Leben auf einem der bedeutendsten deutschen U-Boot-Stützpunkte des II. Weltkrieges – Einblicke aus der Innenperspektive, wie man sie so wohl noch nie zuvor gesehen hat!

Die oft außergewöhnliche künstlerische Gestaltung der Eintragungen und Malings ist nicht nur ästhetisch höchst ansprechend, sondern ermöglicht darüber hinaus auch eine klare Zuordnung und hilft etliche Wissenslücken schließen; tabellarische Anhänge erleichtern den Überblick und vertiefen das Hintergrundwissen. Einmalig ist auch die Fülle von Autographen der Kommandanten und Offiziere (z.B. die Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz Henke (U 515) und Guggenberger (U 513), die Ritterkreuzträger Lemp (U 30), Müller-Stöckheim (U 67), v. Schröter (U 123), Folkers (U 125), Achilles (U 161), Lüth (U 181), Maus (U 185), Bargsten (U 521) und Hechler
(U 870) – zeitgeschichtliche Dokumente höchsten Ranges. Summa summarum: Ein unerläßliches Nachschlage-werk für den Marinehistoriker und den Militariasammler!
[Aus der Verlagsankündigung]

Ergänzend zu dieser etwas vollmundigen Verlagsankündigung können wir noch ergänzen, daß glücklicherweise nicht alle damaligen Gästebücher in „Privatsammlungen abgetaucht“ sind, sondern sich auch ganze Reihe dieser seltenen Unikate im Archiv des U-Boot-Museums befinden und der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stehen.